Roth
Spaß auf der Bühne

Andreas Kümmert und Andrew Strong verleihen Bluestagen einen Hauch von Funk und Soul

31.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:18 Uhr
Andreas Kümmert und Andrew Strong gemeinsam auf der Bühne der Rother Kulturfabrik. −Foto: Tschapka

Roth (tis) Immer wieder gerne gesehen und gehört: Bereits zum dritten Mal hat Andreas Kümmert bei den Rother Bluestagen vorbeigeschaut und brachte zur Verstärkung auch noch den aus dem Kult-Musikfilm "The Commitments" bekannten Sänger Andrew Strong mit, wenngleich jeder sein eigenes Set spielte und sie nur am Ende gemeinsam auf der Bühne standen.

 


Die beiden Musiker, die sich auch rein optisch alles andere als unähnlich sehen, hatten im vergangenen Jahr spontan beschlossen, gemeinsam auf eine Rock'n'Soul-Session zu gehen. Man möchte ergänzen, Funk'n'Blues, denn davon gab es ebenfalls reichlich zu hören. Einen großen Anteil daran hatte die "Allstar-Band" der beiden, deren Mitglieder schon mit unzähligen Größen aus der deutschen Musikszene gespielt hatten - von Rio Reiser bis zu den Söhnen Mannheims.

Den Auftakt machte Andreas Kümmert, der sich zu Beginn auch gleich eine E-Gitarre schnappte und bewies, dass er längst nicht nur gut singen, sondern auch passable Soli hinlegen kann. Druckvoll ging es los, und Kümmert erwies sich einmal mehr als ein Sänger, der sein Publikum in den Bann ziehen kann. Allerdings scheint er kaum noch, so wie früher, jüngere Fans anzulocken, denn jugendliche Gesichter erblickte man kaum in der ausverkauften Kufa, sondern eher in Würde ergraute Rockfans.

Nach dem ersten Stiernacken kam der zweite: Andrew Strong betrat die Bühne, und "stark" ist dabei wörtlich zu nehmen, denn er legte noch mal ordentlich eine Schippe drauf, so dass man dem Konzert doch deutlich anhörte, wer der Schüler und wer der Lehrer ist. Denn an solch eine druckvolle, raumgreifende und erfahrene Stimme wie die von Andrew Strong reichte Kümmerts Gesang dann leider doch nicht hin. Was die beiden nicht daran hinderte, nach Strongs Set gemeinsam die Kulturfabrik zum Brodeln zu bringen und dabei gut gelaunt jede Menge Faxen zu machen.

Spaß hatten die beiden auf alle Fälle, dass konnte man ihnen ansehen, aber auch hier sah man im späteren Verlauf des Abends, wie Kümmert langsam die Puste ausging, während Strong den Eindruck erweckte, er könne noch ein paar Stunden weiter Vollgas geben. Nach zweieinhalb Stunden war's das aber, nach etlichen Zugaben beendeten Strong und Kümmert ihr Doppelkonzert. Dem Publikum hatte es gefallen, denn es spendete den beiden Sängern und ihrer fulminanten Begleitband lang anhaltenden Applaus.