Roth (HK) Rhythm 'n' Blues von Haudegen, knackiger Funk für Enthusiasten, eine Prise Retrosound, röhriger Bluesrock und unglaubliche A-cappella-Klänge - die Bandbreite bei den kommenden Rother Bluestagen ist so groß wie nie.
Die Hauptakteure des Festivals, das von 17. bis 25. März in Roth läuft, sind der große Tonangeber des Funk Maceo Parker, die unverwüstliche Brit-Bluesrockband Savoy Brown, die wie die Live-Stimmungsmacher von Dr. Feelgood dem British Blues Boom entspringt, die sieben New Yorker Stimmwunder von Naturally 7, die hochgradig energiegeladenen Franzosen von Electro Deluxe, der junge Meister des rockrauchenden Retrosounds und der stilvollen Balladen, Jesper Munk sowie die stimmgewaltige "Lady 100.000 Volt", die New Yorkerin Sari Schorr. Karten für diese Konzerte sind ab 15. Dezember im Vorverkauf erhältlich. Saxofonist Maceo Parker ist Headliner der 27. Rother Bluestage und tritt am 24. März in der Kulturfabrik Roth auf.
Parker gehört nicht nur deshalb zu den meistbekannten Bläsern, weil er mit jeder Funk- und Soulgröße der Musikgeschichte zusammengearbeitet hat - angefangen bei James Brown über Ray Charles, George Clinton, Prince bis zu De La Soul und den Red Hot Chilli Peppers. Sondern auch, weil der große Rhythmusgeber des Funk mit seiner ganz eigenständigen Solokarriere ein neues, frisches Funkimperium aufgebaut hat, in dem nahezu jeder, ob jung, ob alt, von seinem Sound begeistert ist.
Überaus lange im Geschäft ist auch Savoy Brown (23. März). Die britische Band hat ausreichend Kapital für die Bluesrock-Ewigkeit. Mit über 30 regulären Alben und treuen Fans seit über 40 Jahren bleibt diese Formation, deren Mitgliederkarussell sich - mit Ausnahme von Gitarrist Kim Simmonds - seit den Anfängen 1966 ohne Unterlass dreht, unglaublich agil und kraftvoll. Das Publikum richtig in Stimmung für Savoy Brown bringt die Ulmer Gitarristin Yasi Hofer, die vom Musikmagazin "Eclipsed", zur Liga von Steve Vai und Joe Satriani gerechnet wird.
Gitarrenvirtuosen, Weltklassebassisten und Superdrummer gehören zum Erfolgsrezept der Bluestage. Auch das Finale der aktuellen Ausgabe am 25. März macht da keine Ausnahme - mit einem kleinen Unterschied: Die sieben New Yorker von Naturally 7 brauchen dazu nur ein Instrument, nämlich ihre Stimme. Spätestens seit ihren drei Welttourneen mit Michael Bublé, bei denen sie vor über vier Millionen Menschen auftraten, sind sie der Musikwelt ein Begriff und gelten als eine der besten A-cappella-Gruppen weltweit.
Treibende Rhythmen, knackiger Funk und rockiger Groove sind das Spezialgebiet von Electro Deluxe (21. März). Die sieben Franzosen sind mit ihrem US-Sänger James Copley in Frankreich von keinem Festival Line up mehr wegzudenken. Und auch im deutschsprachigen Raum hat sich die funky Combo mit Vintage Equipment und fetten Orgelsounds ein breites Publikum mit einem Cocktail aus Funk und Soul, der sofort in die Beine geht, erspielt.
Dr. Feelgood, eine der beliebtesten und einnehmenden Rythm & Blues Livebands, werden am Eröffnungswochenende (18. März) sicherlich nicht nur mit "Milk And Alcohol" für Partystimmung sorgen. Das britische Quartett gibt es seit den 1970ern, als es nicht nur den europäischen Kontinent, sondern auch die Amerikaner, damals als Anheizer von Lou Reed, mit einem kräftigen R'n'B-Sound zum Mitsingen überzeugte. Nach etlichen Mitgliederwechseln bringen seit den 90ern Bassist Phil Mitchell, Sänger Robert Kane, Schlagzeuger Kevin Morris und Gitarrist Steve Walwyn ihren Mad Man Blues live auf die Bühnen.
Ein Bühnentier ist auch die New Yorkerin Sari Schorr, die bei den letztjährigen Bluestagen ihrem Publikum im Club dermaßen einheizte, dass sie sich nun am 20. März gleich auf der großen Plattform in der Kulturfabrik entfaltet. Sari Schorr hat eine Opernausbildung und so viel Kraft in der Stimme, dass Instrumentalmusiker es früher schwer hatten, gegen sie zu bestehen. Mit dem Blues findet sie genau die richtige Tonlage und in ihrem neuen Gitarristen Ash Wilson einen perfekten Partner.
Ebenfalls ein bei den Bluestagen bereits frenetisch gefeierter Gast ist Jesper Munk (22. März). Der charismatische Sänger, Songwriter und Gitarrist, der sich schon in ganz jungen Jahren wie ein Alter anhörte, lotet seit jeher musikalische Universen aus und macht eigenwillige Songs zwischen Rock, Postpunk, Glam, Folk und Soul, ohne dabei seine Blueswurzeln zu verlieren. Ein Sound irgendwo zwischen Retro und zukunftsweisendem Blues.
Die 27. Rother Bluestage finden von 17. bis 25. März statt. Der Vorverkauf für die Hauptkonzerte in der Kulturfabrik startet am Freitag. Karten gibt es in der Geschäftsstelle des Hilpoltsteiner Kurier, Siegertstraße 2, Telefon. Fragen zum Vorverkauf beantwortet die Kulturfabrik unter Telefon (09171) 8487 14.
