Greding - Sie begegnen uns im Alltag immer seltener: Menschen, die sich mit all ihrer Energie für andere einsetzen, um zu helfen; Menschen, die viel mehr tun, als sie eigentlich müssten und damit unsere immer kälter werdenden Gesellschaft jeden Tag ein kleines bisschen wärmer machen.
Rita Danner aus Greding ist ein solcher Mensch, der für sein langjähriges Engagement im Dienste krebskranker Menschen nun eine besondere Auszeichnung erhalten hat. 2015 hat sie als ehemals selbst Betroffene eine Krebs-Selbsthilfegruppe in ihrem Wohnort gegründet, nachdem sie festgestellt hatte, dass es zwar im Nachbarort Beilngries eine solche Anlaufstelle gab, aber dass in der Schwarzachstadt bis dato noch etwas Vergleichbares fehlte. Doch gerade für Patienten, die mit einer so lebensbedrohlichen Diagnose wie Krebs und den verbundenen, kräftezehrenden Therapien konfrontiert werden, ist der gegenseitige Austausch vor Ort von zentraler Bedeutung, um sich gegenseitig zu unterstützen und Mut zuzusprechen, ohne lange Wege für die Treffen in Kauf nehmen zu müssen.
Daher war Rita Danner schnell klar, dass man hier Abhilfe zum Wohle der Kranken schaffen muss, was ihr als ausgewiesenes Organisationstalent auch schnell gelang. In den Räumen der Caritas Sozialstation in Greding fand sie das passende Umfeld, wo sich die Betroffenen im "geschützten Raum" seither austauschen und gegenseitig bestärken können.
Seit 2015 tagt die Gruppe nun regelmäßig einmal im Monat, um füreinander da zu sein, sich Mut zuzusprechen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu diskutieren, gesunde Ernährungstipps zu geben oder um kleine Aktivangebote miteinander zu unternehmen. Rita Danner ist bei jedem dieser Treffen nicht nur die Organisatorin, die sich um alle Fragen und Belange kümmert, sondern auch der feste Pol der Gruppe, auf dem alles ruht.
Über Jahre hinweg für schwer kranke Menschen da zu sein, ihnen Zuversicht und Kraft zu spenden, ist eine wichtige Aufgabe, die einerseits sehr erfüllend ist, die auf der anderen Seite aber auch an die eigene Substanz gehen kann, da sie viel Zeit und Kraft kostet. Rita Danner gelingt dieser Spagat seit fünf Jahren jedoch auf ganz bewundernswerte Weise.
Genau das nahm die Bayerische Krebsgesellschaft mit Sitz in München nun aktuell zum Anlass, Rita Danners wertvolles Engagement mit einer Dankesurkunde zu würdigen. Eigentlich hätte jene Urkunde öffentlich im Rahmen eines großen Empfangs mit Ehrengästen und weiteren Ausgezeichneten durch den Präsidenten der Bayerischen Krebsgesellschaft überreicht werden sollen. Corona-bedingt war dies jedoch leider nicht möglich.
Bürgermeister Manfred Preischl, der vorab von der Ehrung Rita Danners erfahren hatte, bat sie daher, ihm im Gredinger Rathaus zu besuchen, um ihr auch seitens der Kommune seine Wertschätzung für ihren Einsatz zum Wohle krebskranker Menschen auszusprechen. Darüber hinaus war es dem Rathauschef auch ein besonderes Anliegen, sich bei der Vorsitzenden der Selbsthilfegruppe herzlich für ein besonderes Geschenk zu bedanken: Die Mitglieder der Gruppe hatten nämlich der Stadt Greding zahlreiche selbstgenähte Mund- und Nasenbedeckungen kostenlos zur Verfügung gestellt, die explizit für die teilnehmenden Kinder des Ferienprogramms gedacht sind.
Rita Danner betonte bei ihrem Besuch bei Bürgermeister Preischl, dass Krebspatienten mit einem potenziell geschwächten Immunsystem in der Coronazeit einmal mehr zur Hochrisikogruppe für eine mögliche Infektion mit dem Virus gelten. Daher sei man als Betroffener ganz besonders dafür sensibilisiert, Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten und sich effektiv durch das Tragen von Mund- und Nasenbedeckungen zu schützen, erklärte sie in diesem Zuge.
Manfred Preischl beglückwünschte Rita Danner vor diesem Hintergrund nicht nur zu ihrer Auszeichnung als engagierte Ehrenamtliche, sondern dankte ihr auch stellvertretend für ihre ganze Gruppe für diese aufmerksame Geste zum Wohle der Gredinger Kinder.
HK
Bettina Kempf
