Heideck
Baugebiet nimmt letzte Hürde

Heidecker Stadtrat segnet Bebauungsplan für Laibstadt Nord II ab

29.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:51 Uhr

Heideck (mmr) Laibstadt darf sich bald über sein neues Baugebiet freuen.

Eigentlich hatte der Stadtrat Heideck das Thema schon abgehakt, aber da neue Flächen hinzugekauft worden waren, musste der geänderte Plan nochmals ausgelegt werden. Von 12 auf 19 hatte die Stadt die Zahl der Bauplätze aufgestockt. Über die eingegangenen Hinweise und Einwendungen hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung am Dienstagabend diskutiert.

Zwei private Bauwerber, Michaela und Manfred Regensburger, hatten eine Stellungnahme verfasst. Sie wünschen sich eine Grundstücksgröße zwischen 800 und 830 Quadratmetern, die vorhandenen Bauplätze seien aber zu schmal. "Es ist Spielraum da, diesem Wunsch zu entsprechen", erklärte Bürgermeister Ralf Beyer. Die geplanten Plätze sind zwischen 430 und knapp 1000 Quadratmetern groß. Man sei flexibel, erklärte Kämmerer Roland Hueber, man könne sich durchaus noch den Wünschen möglicher Bauwerber anpassen. Es bestünde sogar die Möglichkeit, zwei Parzellen zusammenzulegen.

Die Regensburgers kritisierten außerdem den in ihren Augen hohen Quadratmeterpreis von 120 Euro. "Das ist nach unserem Empfinden auch für einen voll erschlossenen Bauplatz in einem Dorf wie Laibstadt zu viel", schreiben sie. Besonders wenn man bedenke, dass er in umliegenden Gemeinden wie Ettenstatt oder Bergen unter 70 Euro liege. " Allerdings stehe der Quadratmeterpreis noch gar nicht fest, erklärte Beyer. "Wir haben nie einen offiziellen Preis genannt. " Ganz abgesehen davon würden nur die tatsächlich entstehenden Kosten weitergegeben, die man auch noch möglichst gering halten wolle. "Die Stadt verdient keinen Cent daran", sagte Beyer.

Reinhard Spörl und Rudolf Schmidler rollten anschließend eine Diskussion auf, die eigentlich abgeschlossen war. Denn der Heidecker Stadtrat hatte in einer früheren Sitzung bereits einstimmig beschlossen, in dem neuen Baugebiet ein Mischsystem einzuführen, bei dem alle Abwässer in einer gemeinsamen Leitung abgeführt werden. "Damit sind wir aber nicht auf dem Stand der Zeit", erklärte Spörl nun. Auch Schmidler schien die damalige Entscheidung zu bereuen: "Es war mir nicht klar, dass wir hier ein Mischsystem einbringen. " sagte er. "Wir sollten nicht die Ökonomie über die Ökologie stellen. Das können wir nie wieder ändern. " "Wir hätten mehr für die Umwelt machen können", gestand auch Helga Peter ein. "Wir sind nicht am Puls der Zeit. "

"Ein Trennsystem wäre besser für die Umwelt, würde aber extreme Mehrkosten bedeuten", erinnerte Beyer. Gegen die Stimmen von Schmidler und Spörl segnete der Stadtrat die Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans "Laibstadt Nord II" ab. Die Verwaltung wird nun die endgültige Fassung erstellen. Mit der Erschließung geht es laut Hueber frühestens im Herbst los, "aber wohl eher im Frühjahr".

Keine Mehrheit fand hingegen der Vergabevorschlag für eine neue Geh- und Radwegebrücke über die kleine Roth an der Alleestraße, obwohl das Bauwerk schon recht marode ist. Aber der Kostenvoranschlag der niedrigst bietenden Firma lag mit rund 230000 Euro 33 Prozent über der Schätzung der Stadt. Das war dem Stadtrat einfach zu teuer, zumal man vor einigen Jahren noch mit Ausgaben von etwa 100000 Euro gerechnet hatte. Nun wird der Auftrag erneut ausgeschrieben und geprüft, ob man durch technische Änderungen Kosten sparen kann.

In der Sitzung kündigte der Bürgermeister die Sperrung von zwei Straßen an: Die Gemeindeverbindungen zwischen Haag und Schloßberg sowie zwischen Altenheideck und Tautenwind werden ab dem 3. Juni bis zum Anfang der Sommerferien wegen Sanierung dicht gemacht. Reinhard Spörl regte an, den Rufbus für die Heidecker Ortsteile noch mehr zu bewerben.

Martha Beckstein wies darauf hin, dass die Glascontainer in der Stadt immer mehr zu Müllhalden verkommen würden. "Das verstehe ich nicht, daheim schmeißt man seinen Müll doch auch nicht neben den Eimer. " Beyer sah dagegen allerdings kein Kraut gewachsen. Man könne natürlich im Mitteilungsblatt darauf hinweisen, "aber an diesen Schlag von Leuten kommt man so nicht heran".

Der Heidecker Werner Ebner nutzte die Bürgerfragestunde, um auf die Verkehrssituation auf der Oberrödeler Straße in Seiboldsmühle hinzuweisen. Er sprach sich dafür aus, die Zone 30 bis zum Ortsrand zu erweitern und in der Kurve aus Sicherheitsgründen einen Spiegel anzubringen. Bürgermeister Ralf Beyer versprach, die Angelegenheit mit der Polizei zu besprechen.