Greding
Bauen ist das große Thema

Mit vielen positiv beschiedenen Anträgen bringt der Stadtrat die Nachverdichtung in der Großgemeinde voran - Satzungsbeschluss für Attenhofen

12.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:31 Uhr
Weil die Fürstentor-Apotheke umgezogen ist, wird eine neue Nutzung im bisherigen Gebäude (rechts) gesucht. Ein Pizza-Lieferservice ist geplant. Dass aber auch fünf Wohnungen eingerichtet werden, ist noch nicht sicher, der Antrag ist erst einmal abgelehnt. −Foto: Luff

Greding (luf) Das Eine tun, das Andere aber nicht lassen: Nach diesem Motto verfährt die Stadt Greding, wenn es um die Wohnbebauung geht, wie in der Stadtratssitzung am Donnerstag aufgezeigt worden ist.

Bauland wird seit einiger Zeit händeringend gesucht, nicht nur in den großen Städten. Auch im ländlichen Raum kommen Kommunen kaum noch hinterher, Bauflächen in gewünschtem Maß zur Verfügung zu stellen. Ein probates Mittel ist die sogenannte Nachverdichtung, das Nutzen freistehender Flächen und die Erhöhung der Kubatur innerhalb bereits bestehender Bebauung.

Nicht nur mit einer Fülle derartiger Bauanträge in einzelnen Orten hatte sich das Gremium zu beschäftigen, sondern in zwei Fällen auch mit der Bauleitplanung. So sprach für den Rat nichts dagegen, den Geltungsbereich des Bebauungsplans für das Wohngebiet "An der Landerzhofener Leite" in Greding zu erweitern, damit ein rund 680 Quadratmeter großes Grundstück bebaut werden darf. Um dieses herum stehen sowieso schon Häuser, warum diese Ecke seinerzeit ausgespart worden ist, konnte niemand im Stadtrat so recht nachvollziehen. Der Bauwerber muss allerdings einen Durchführungsvertrag mit der Stadt abschließen und die Kosten dafür tragen. Ähnlich verhält sich die Lage in Kaising - allerdings existiert dort gar kein Bebauungsplan. Deshalb sprach sich der Stadtrat einstimmig für eine sogenannte Einbeziehungssatzung aus. Auch hier darf der Bauwillige, wenn denn alle Formalitäten erledigt sind, sein Haus errichten.

Ob in Euerwang, in Röckenhofen oder in Greding: in einigen Fällen erteilte der Stadrat Privatleuten das gemeindliche Einvernehmen, die alte Gebäude abreißen und bauen wollten oder am Rand von bereits bebauten Grundstücken - etwa auf einer großen Bauernhofanlage - ihren Traum vom neuen Eigenheim verwirklichen wollten.

Keine fünf Wohnung entstehen allerdings im Haus an der Kindinger Straße, in dem bis vor kurzer Zeit die Fürstentor-Apotheke residierte. Doch selbst das gilt aller Voraussicht nach nur vorerst. In einem Teil des Erdgeschosses soll ein Pizza-Lieferservice einziehen, das ist bereits seit Ende Mai beschlossene Sache. Jetzt lag ein Antrag auf dem Tisch, im Rest des Gebäudes insgesamt fünf Wohneinheiten zu errichten. Der Antragsteller wollte jedoch zum einen eine Loggia einbauen, zum anderen eine kleine Terrasse über öffentlichem Grund errichten. Beides stieß im Gremium auf Missfallen, weshalb es das Einvernehmen verweigerte. Doch ließ man erkennen, dass man im Grundsatz Sympathien für fünf Wohnungen in der Innenstadt hege, mit wenigen Änderungen würde ein neuer Bauantrag hierfür voraussichtlich genehmigt.

Abseits all dieser Nachverdichtung nahm auch der Bebauungsplan "Kohlstatt und Galgenfeld" in Attenhofen die nächste Hürde. Der Bebauungsplan aus dem Jahr 1997 war leicht verändert und öffentlich ausgelegt worden. Jetzt traf der Stadtrat den nötigen Satzungsbeschluss. Hier wird eine Siedlung mit - laut Planung - 28 Häusern entstehen.

 

AUS DER SITZUNG

Statt von der Stadt Greding soll die Wehrtechnische Dienststelle (WTD) 81 künftig vom Wasserzweckverband Jura-Schwarzach-Thalach-Gruppe versorgt werden. Wegen neuer Anforderungen - der Trennung von Trink- und Löschwasser - müsste die Kommune nämlich eine neue Leitung zur WTD bauen. Dabei führt eine Leitung des Zweckverbandes ohnehin nahe vorbei. Der entsprechenden Zweckvereinbarung mit dem Verband stimmte der Stadtrat zu; jener hat sich seinerseits schon für den Wechsel ausgeprochen.

Nach Auskunft des Bürgermeisters hat die Regierung von Mittelfranken zugestimmt, dass der Ausbau der Obi-Kreuzung im kommenden Jahr angegangen werden kann. Die Vergabe der Bauarbeiten hierfür wird wohl im Januar 2020 erfolgen.