Greding
Ausgelassen feiern die Besucher das Gredinger Volksfest

Am Samstagabend trumpfen d'Reichenkirchner mit "Boarisch Party" auf

22.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:10 Uhr
Begrüßen die Gäste zum Volksfest: Die Schwarzachköniginnen gemeinsam mit der Gredinger Stadtkapelle. −Foto: Steimle

Greding (HK) Im vergangenen Jahr feierte das Gredinger Volksfest seinen 50. Geburtstag, da könnte man fast glauben, dass es heuer etwas ruhiger zugehen sollte. Doch das Gegenteil war der Fall, auch 2018 kennt die Stimmung keine Grenzen und die Besucher zieht es erneut in Massen auf den Volksfestplatz, um das wichtigste Fest im Veranstaltungskalender zu feiern.

Der Freitagabend begann vielversprechend: Bei sommerlichen Temperaturen stimmte die Stadtkapelle Greding die vielen Zuschauer mit zünftigen Stücken vor dem Rathaus ein, anschließend zog man gemeinsam mit den vielen Abordnungen der Vereine hinunter ins Festzelt. Ein, zwei Schläge brauchte Bürgermeister Manfred Preischl, dann spritze das Bier.

Nass und kühl begann auch der Samstag. Nach wochenlangen Sonnenschein regnete es nun ausgerechnet zum Kindertrödelmarkt, so dass dort deutlich weniger Betrieb herrschte als in den Vorjahren. Aber am späten Samstagnachmittag schaute sogar hin und wieder die Sonne hervor, ein gutes Zeichen für den Abend, der traditionell den Höhepunkt der Feierlichkeiten darstellt.



Als "d´Reichenkirchner" auf der Bühne im großen Festzelt ihre Instrumente umschnallten und in die Tasten und Saiten hauten, da waren die meisten Bierbänke schon besetzt und es herrschte eine ausgelassene Stimmung, die von der mitreißenden Musik nur noch gesteigert werden konnte. Mit ihren Hits von Hubert von Goisern, der Münchner Freiheit oder auf bayerisch umgedichtete Hits aus der Welt des Rock und Pop unterhielt die siebenköpfige Formation ihr Publikum aufs Beste.

Auch vor dem Bierzelt, wo sich die Karussells im Kreise drehten und mit der einbrechenden Dunkelheit die bunten Lichter zu tanzen begannen, war jede Menge los. Und noch etwas fiel auf: Der Trend zur Tracht setzt sich fort, und der beginnt schon bei den Allerkleinsten. Knirpse in Lederhose und kleine Mädels im Dirndl, wohin man auch schaute.

Ganz besonders herausgeputzt zu sein gehört zu der Grundvoraussetzung einer jeden Königin, und davon gab es am Samstag gleich sieben an der Zahl. Nicht nur die neue Schwarzachkönigin Carolin Greiner und ihre Vorgängerin Stefanie Dienstbier präsentieren sich im feschen Dirndl samt königsblauer Schärpe, auch die diesjährigen Gastköniginnen brachten ihren royalen Glanz mit auf die Bühne. Vorgestellt wurden die Würdenträgerinnen von Gredings stellvertretenden Bürgermeister Oswald Brigl. Auf der Bühne begrüßte er die 7-Täler Königin Corinna Mödl, die Bad Gögginger Weitraubenkönigin Maria Türk, die Beilngrieser Volksfestkönigin Gina Seitz, die Hopfenkönigin der Landjugend Haunstetten Rebecca Wolfsteiner, die Limeskönigin Claudia Partsch und natürlich die beiden Schwarzachkönigin, die amtierende und die scheidende. "So ein Graus, ist´s schon wieder aus" kommentierte Stefanie Dienstbier ihre Abdankung in Gedichtform, und für ihre Nachfolgerin Carolin Greiner kannte die Freude über ihr neues Amt keine Grenzen. "Ich finde es megageil, dass ihr alle heute da seid!", rief sie überaus volksnah allen Besuchern zu. Brigl brachte das royale Schaulaufen auf den Punkt: "Heute ist der Tag der Königinnen". Außerdem machte er den Reichenkirchnern ein großes Kompliment: "Wir wissen schon, warum wir euch jedes Jahr aufs Neue zu uns holen", sagte er, "denn bei euch ist Stimmung und beste Unterhaltung garantiert!".

Und in der Tat, vom Stimmung machen, davon verstehen die Reichenkirchner wirklich etwas. Nach dem königlichen Intermezzo waren deren musikalische Dienste wieder gefragt, und das ließen sich die sympathischen Jungs nicht zweimal sagen. Es dauerte gar nicht lange, da saß auf den ersten Bierbankreihen niemand mehr auf der selbigen, sondern alle standen vielmehr auf den Tischen und ließen lautstark die Maßkrüge klappern, so dass die Bedienungen mit der Nachschubbeschaffung fast nicht hinterherkamen. Und obwohl der Abend noch jung war, war der Bereich vor der Bühne schon bald voll mit jungen Leuten, die ausgelassen tanzten. Auch ganz ohne Jubiläum kennt in Greding die Begeisterung für das Volksfest keine Grenzen.

 

Tobias Tschapka, Tina Steimle