Greding
Aufschlag, Satz und Sieg

TC Greding feiert ersten 40 Jahre seines Bestehens mit großer Rückschau im Gredoniaheim

16.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:05 Uhr
  −Foto: Leykamm

Greding (HK) Das Zahlenspiel beeindruckt: "Drei Linden" hieß das Gredinger Gasthaus, in dem vor 41 Jahren 42 Interessenten die Entstehung des Tennisclub (TC) Grün-Weiß Greding anbahnten. Im Jubiläumsjahr zählt er satte 302 Mitglieder - so viele wie noch nie. Eine Erfolgsgeschichte, die am Wochenende groß gefeiert wurde. Zum Höhepunkt geriet eine über sechsstündige Festveranstaltung im vollen Saal der Gredonia.

Denn die gleichnamige Faschingsgesellschaft ließ es sich nicht nehmen, als guter Gastgeber ihrerseits den Jubelverein auf diese Weise zu unterstützen. Für die Bildershow, welche die gesamte Vereinshistorie widerspiegelte, wurde sogar eine eigene Halterung für den Beamer angebracht. Zum Empfang traf sich der Club freilich erst einmal im eigenen Clubhaus, von wo aus sich der Jubeltross, angeführt von den Gredinger Bedl-Musikanten aufmachte. "Am Anfang war die Idee", zitierte dort der amtierende Vorsitzende Christian Hobauer, den Ehrenvorsitzenden Otto Gilnhammer, der seinerseits das Geschehen eifrig filmte. Und so auch manche Anekdote für die Nachwelt festhielt. Etwa jene, die Bürgermeister Manfred Preischl in seinem Grußwort von sich gab. Er erinnere sich noch bestens, dass er in jungen Jahren bei Besuchen seines Onkels dessen Klagen zu hören bekam. Und zwar über einen jungen Tennisspieler, der mit seinem Üben ihm den Mittagsschlaf raubte. Es hat sich gelohnt: Der Sportler war Hobauer selbst, der nicht nur an der Spitze des Vereins steht, sondern auch einer seiner besten Spieler ist. Lob gab es vom Rathauschef auch für die integrative Kraft des Tennisclubs, der den Weg des Breitensports beschritten habe. Preischl lobte die wöchentliche Aktion "Mit der Schultasche auf den Tennisplatz" hervor. Dank dieser können Schüler direkt nach dem Unterricht zum Clubheim kommen, dort zu Mittag essen, Hausaufgaben machen und dann zum Schläger greifen.

Heutzutage käme dem Vereinssport eine wichtige Rolle zu, betonte Landrat Herbert Eckstein: "Die vielzitierten Verreinsmeier halten unsere Gesellschaft zusammen", sagte er. Was den TC betreffe, hoffe er auch weiterhin auf "Nachwuchs an Bardamen". Aber nicht nur in dieser Hinsicht gelte: "Wer sich im Verein engagiert, investiert in die Zukunft".

Recht kurzweilig geriet am Abend der Blick in die Chronik. Was vor allem daran lag, dass sie in Interviews mit den maßgeblichen Personen präsentiert wurde. Jochen Laue, Gründungsvorsitzender des Vereins, fargte sich 1976, als er sich in Greding niedergelassen habe: "Kann man hier Tennis spielen?" Die Antwort kam vom damaligen TSV-Vorsitzenden Gert Ernst, der ihn zu einer Interessentenversammlung einlud. Dort "habe ich wohl den Mund zu kräftig aufgemacht", erzählte Laue. Denn kurz darauf war er auch schon Gründungsvorsitzender des neuen Vereins Grün-Weiß, der mit 64 Gründungsmitgliedern auf dem Hartplatz der Schule sowie einem gemieteten Platz in Kinding denr Spielbetrieb aufnahm. Ein Jahr später feierte der TC die Einweihung seiner ersten eigenen Plätze. Heute verfügt der Verein über sieben Sandplätze sowie einen Hartplatz.

Von der Einweihung des Clubhauses 1981 bis zum Erhalt des Energieeffizienz-Preises vor einem Jahr spannte sich der weitere Chronik-Bogen. Margit Hill, die 14 Jahre lang Vergnügungswartin war, garnierte ihn mit ihren Berichten über Sketche, Tombolas, Sommerfeste und Kulturreisen.

Die Geschicke des Bereichs Kultur leitet heute Christa Meyer. Daniel Geyer als Vorsitzender für den Sport rundet das Trio an der Spitze ab. Er selbst verwies auf das Saisoneröffnungsturnier namens "Kuddelmuddel", das seit 1980 stattfindet. Im vergangenen Jahr feierten die "Herren 75" den ersten Sieg in der Bayernliga. Den Sieg der Bezirksmeisterschaft von Christian Hobauer im Jahre 1992 sowie dessen Sieg im Doppel gemeinsam mit Markus Falk schilderte Geyer als weitere sportliche Höhepunkte. Ebenso wie den Aufstieg der Knaben in die Bezirksliga im Jahre 1998. Ein Jahr später starteten die Jugendturniere, die Gert Sorgatz zehn Jahre lang leitete. "Die leuchtenden Kinderaugen bei der Siegerehrung" seien für ihn die schönsten Momente aus dieser Zeit, erklärte er im Interview.

Die Leistungen des TC seien so beindruckend, dass er ihn des Öfteren als Vorbild für andere erwähne, lobte auch Tennisschulchef und Trainer Lars Haack, der zugleich Funktionär beim BTV (Bayerischer Tennisverband) ist. Auch per Film konnten die letzten vier Jahrzehnte noch einmal in Erinnerung gebracht werden. Als besonderer Hingucker erwiesen sich dabei die Szenen aus den "Handicap-Turnieren", bei der die Mitspieler an Seilen aneinandergebunden, mit Regenschirm in der Hand, einem Rucksack auf dem Bauch oder mit Augenklappe beziehungsweise Taucherbrille gegeneinander antreten mussten.

Nach dem Singen der Vereinshymne krönten die Ehrungen seitens des Vereins schließlich den Abend. Jene seitens des BTV und des BLSV (Bayerischer Landessportverband) waren schon Stunden vorher vorgenommen worden.

Jürgen Leykamm