Greding
Auch ohne große Ernte ein herbstlicher Markt

Nur wenige Äpfel zum Mosten - Bei Gesundheitsmesse werden viele Fragen beantwortet

06.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:51 Uhr
Äpfel geben dem Markt im Oktober in Greding zwar seinen Namen, doch hat der Frost im Frühjahr die Früchte heuer zur Seltenheit werden lassen. −Foto: Karch

Greding (HK) Sie leuchten rot und gelb in der milchigen Herbstsonne und sind doch nur ein Abglanz der Pracht, die im vergangenen Jahr beim Herbstmarkt an dieser Stelle lag: Die Menge der Früchte, die der Rotary-Club Beilngries Altmühljura zur Verarbeitung in der mobilen Mosterei in Säcken und Kübeln bereit gestellt hat, zeigt, wie mager die Obsternte heuer ausgefallen ist.

Zumindest im Bereich des südlichen Landkreises Roth. Der Frost im Frühjahr hat viele Blüten erfrieren lassen, dementsprechend wenig Früchte konnten im Herbst geerntet werden.

Weil der Rotary-Club aber mit seiner Mostaktion am Markt ein wohltätiges Ziel verfolgt, war seinen Mitgliedern kein Weg zu weit, um doch noch "Futter" für die Mosterei aufzutreiben. Im Gebiet um Mainburg und Neustadt an der Donau sind sie fündig geworden. Der Saft der Äpfel wird wieder verkauft. Und eine Idee, was mit dem Erlös geschehen soll, hat der Rotary-Club auch schon: Ähnlich wie heuer in den Pfingstferien, als mit dem Geld aus dem Saftverkauf ein Musical-Workshop für Kinder und Jugendliche unterstützt wurde, soll es im nächsten Jahr einen Zirkus-Workshop geben, berichtet Susanne Schneider vom Rotaryclub. Der Erlös aus dem Mosten in Greding soll auf jeden Fall wieder hier bleiben.

Wer keine Äpfel im Garten hat, aber gerne Saft trinken möchte, für den gibt es am Markt eine große Auswahl. Ob pur oder gemischt mit Cranberrys, Johannisbeeren, Aronia oder Himbeeren, bei diesem Angebot ist für jeden etwas dabei. Und damit jeder auch das findet, was ihm schmeckt, kann an vielen Ständen großzügig probiert werden. Zum Beispiel am Käsestand. "Wer will den Rotweinkäse testen? ", fragt die Standfrau in die Runde und spricht einen jungen Mann direkt an. "Oder bist du eine fleischfressende Pflanze? ", fragt sie verschmitzt grinsend. Und damit diese Frage, die alle Käseliebhaber bewegt, auch geklärt ist: Bei allen Käsesorten an ihrem Stand kann man die Rinde mitessen.

Damit man auch im nächsten Jahr wieder ernten kann, muss man Vorsorge treffen und zum Beispiel jetzt neue Erdbeeren setzen. Die passenden Pflanzen werden am Herbst angeboten. Ebenso wie "Gute-Laune-Sträuße" in bunten Herbstfarben. Die bräuchten die Marktbesucher und Fieranten eigentlich gar nicht, ist doch ihre Stimmung angesichts des Wetters, das viel besser ist als erwartet, sowieso schon gut.

Ganz unabhängig vom Wetter ist die Gesundheitsmesse im Archäologie-Museum, bei der an den Ständen Fragen beantwortet und Tipps gegeben werden, ob zu veganem Vitamin D aus Flechten und Moosen als Nahrungsergänzungsmittel oder zur natürlichen Empfängnisverhütung. Auch das Blaue Kreuz mit viel Informationsmaterial oder Rhink, das Rother Inklusionsnetzwerk, stellen sich den interessierten Fragen der Besucher. Und wer nach der Tour durch den Markt neue Energie schöpfen will, genießt an den liebevoll herbstlich gedeckten Tischen des Heimat- und Kulturvereins Kaffee und Kuchen.

Andrea Karch