Roth
Altmühltal Classic Sprint rauscht durch Roth

Rallye stoppt Corona-bedingt nicht am Marktplatz - Mehr als 100 Hochglanzoldtimer

20.06.2021 | Stand 23.09.2023, 19:17 Uhr
An den Teilnehmer hat es nicht gelegen, die führten ihre auf Hochglanz polierten Oldtimer in großer Zahl aus −Foto: Tschapka

Roth - An ihrem 15. Geburtstag ist die "Altmühltal Classic Sprint" durch die Kreisstadt Roth gerollt. Die dreitägige Oldtimerrallye wird jährlich an einem Juniwochenende in Nürnberg gestartet und führt quer durch Mittelfranken. Jeweils am zweiten Tag liegt der Schwerpunkt im Altmühltal.

Ausgangspunkt war am Freitag der Norisring, dann ging es weiter nach Zirndorf und Markt Erlbach, wo eine Durchgangskontrolle auf die Fahrer wartete. Am Samstag machten die blank polierten Schmuckstücke auf vier Rädern unter anderem Halt in Schwabach und in Treuchtlingen mit Zielpunkt Weißenburg. Am Sonntag führte ihr Weg schließlich durch Roth.

Über hundert hochkarätige Karossen wurden dort erwartet, wenngleich Corona-bedingt so einiges anders war als früher. So führte die Strecke nicht durch die Innenstadt, wo sonst ein Moderator die exklusiven Fahrzeuge kurz vorstellt, sondern sie bogen von der Münchner Straße kommend nach links ab in die Stieberstraße, um nach Passieren des halben Rings den Weg auf der Nürnberger Straße Richtung Norden fortzusetzen - nur gebremst von den Ampeln auf diesem Weg.

"Eigentlich war geplant, dass sie nur über die Bahnhofstraße kommend kurz durch Roth fahren", so Bürgermeister Ralph Edelhäußer. Aber nach Rücksprache habe man sich jetzt auf diese Strecke geeinigt, "damit die Rother mehr davon haben". Es sei übrigens bereits die zweite "Rallye" innerhalb von 24 Stunden gewesen, sagte der Rathaus-Chef. "Gestern Abend fuhr am Rathaus ein laut hupender Autokorso vorbei, der den Sieg bei der Fußball-EM gefeiert hat". Allerdings habe es sich um gerade einmal zwei Fahrzeuge gehandelt, nicht um deutlich über hundert.

Die meisten Zuschauer fanden sich an der Kreuzung direkt vor dem Ratiborer Schlossgarten ein. Dort befand sich der einzige "Hotspot", wenngleich auch dieser mit rund 40 Zuschauern überschaubar blieb. Tröpfchenweise trafen die Teilnehmer ein und winkten den Oldtimerfreunden. Sobald die Ampel auf Grün schaltete, waren sie auch schon wieder weg.

Ein kleiner Junge winkte ausnahmslos allen Fahrzeugen zu, egal ob alter Porsche oder neuer SUV, denn für die Oldtimer gab es keine Extraregeln, sie bewegten sich im ganz normalem Straßenverkehr. An der Kreuzung stand auch Claus Wieler aus Schwabach, der zum ersten Mal die Classic Sprint besuchte. Ein bisschen schade fand auch er die Tatsache, dass die Rallye Corona-bedingt einfach nur "durchrollt". Er sei ein großer Oldtimer-Fan und habe zu Hause einen Ford Mustang mit Baujahr 1995 in der Garage stehen. "Leider ist der noch ein bisschen zu jung, aber vielleicht kann ich in ein paar Jahren mitfahren", hofft er.

Viele Zaungäste hatten ihre Kameras mitgebracht, um Erinnerungsbilder zu schießen. Die Rotherin Susanne Gürtler hat sich unterhalb von Schloss Ratibor positioniert, weil sie das Wahrzeichen der Stadt als Kulisse nutzen will. Da nur alle paar Minuten ein Oldtimer vorbeifährt, wird ihre Geduld auf die Probe gestellt. "Eigentlich ist mein Freund der große Oldtimer-Fan, aber ich nutze die Gelegenheit, ein paar schöne Fotos zu machen", sagt das Mitglied des Weißenburg Fotostammtischs. Gestern habe sie auch in Weißenburg fotografiert. Da hätte es mehr Gelegenheiten für schöne Fotos gegeben. In der Tat ist das Schloss Ratibor die einzige Sehenswürdigkeit, an dem die Strecke durch Roth vorbeiführt. "Nächstes Jahr ist das hoffentlich wieder besser, und die Oldtimer machen bei uns einen kurzen Halt, so wie früher immer", hofft der Bürgermeister.

Nachdem es bereits am frühen Morgen geregnet hatte, fing es auch während der Durchfahrt noch einmal an zu tröpfeln. Die Leute harrten aber trotzdem aus. Man merkte ihnen an, dass sie froh waren, dass nach der langen Pandemiezeit endlich mal wieder etwas geboten wurde.

HK

Tobias Tschapka