Allersberg
Diskussion über Autobahnbrücken

Gemeinderat Allersberg verzichtet auf breitere Fahrbahn in Altenfelden

21.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Während die ICE-Brücke (vorne) eine Breite für zwei Fahrbahnen aufweist, will die Autobahndirektion für die Autobahn die bisherige Durchfahrtsbreite beibehalten. −Foto: Mücke

Allersberg (HK) Der Markt Allersberg wird bei der Erneuerung der Autobahnbrücken im Gemeindegebiet nicht verlangen, dass die Durchfahrt bei Altenfelden verbreitert und erhöht wird. Das ist im Marktgemeinderat am Montagabend einstimmig beschlossen worden.

Aus dem Beschluss des Bauausschusses vom November 2015 hatte die Autobahndirektion ein solches Verlangen interpretiert. Damals war man von 250 000 Euro Kostenbeteiligung des Marktes ausgegangen. Allerdings hat sich dies nun grundlegend geändert, wie Bürgermeister Daniel Horndasch bei der jüngsten Sitzung darlegte.

Denn statt der damals angenommenen 250 000 Euro steht nun eine Kostenbeteiligung für den Markt von 626000 Euro im Raum. Zwar würde man darauf wiederum einen staatlichen Zuschuss von wohl 60 Prozent erhalten, so dass die Gemeinde letztlich rund eine Viertelmillion Euro berappen müsste. Voraussetzung für den Zuschuss allerdings ist, dass die Straße wieder zwei Fahrbahnen erhält, an die sich ein Fahrbahnteiler zum Abbremsen des Verkehrs angeschlossen hätte.

Andererseits war aber von den Altenfeldener Bürgern die Verbreiterung nie gerne gesehen, wie sich Daniel Horndasch an die Bürgerversammlung im Herbst vergangenen Jahres erinnerte. Er hatte auch noch mit der Autobahndirektion nachverhandelt - mit dem Ergebnis, dass auf Kosten der Autobahn eine Verbreiterung um 80 Zentimeter erfolgt und eine Erhöhung der Durchfahrtshöhe um zwölf Zentimeter.

Zudem wird die Autobahndirektion die Gründung der neuen Brücke so auslegen, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine Tieferlegung der Fahrbahn, um eine größere Durchfahrtshöhe zu erreichen, auch durch den Markt noch selbst vorgenommen werden könnte. Horndasch schlug deshalb dem Marktrat vor, bei einer Spur für die Durchfahrt zu bleiben, keine Vergrößerung der Durchfahrtshöhe zu verlangen und damit auch auf den Fahrbahnteiler zu verzichten. Dem schloss sich am Ende auch das Gremium an.

Allerdings wurde zuvor noch viel diskutiert. Holger Gmelch (CSU) beispielsweise wollte wissen, was denn lediglich eine Absenkung der Fahrbahn der gemeindlichen Straße kosten würde. Das aber hatte Horndasch nicht extra mit der Autobahndirektion verhandelt. Aber der Bürgermeister wies auch gleich darauf hin, dass dafür ein staatlicher Zuschuss nicht gewährt werde, der Markt also diese Kosten vollkommen allein zu tragen hätte.

Bernd Schneider (ABF) äußerte die Sorge, dass bei der Ausweisung des Gewerbegebiets auf der Westseite der Autobahn und ICE-Strecke sich der Lkw-Verkehr durch Altenfelden mächtig erhöhen könnte. Lorenz Lehner (CSU) traute anscheinend den Aussagen der Autobahndirektion nicht so recht. Denn er wollte die Möglichkeit einer späteren Tieferlegungsmöglichkeit von der Autobahn schriftlich bestätigt haben.

Wäre denn überhaupt ein Szenario vorstellbar, dass man irgendwann eine Tieferlegung der unterführenden Gemeindestraße überhaupt wolle, fragte Roger Bitsch (SPD) und schätzte gleich selber ein, dass man dies wohl nie brauche. Holger Gmelch dachte da vor allem an die Landwirtschaft. Und Thomas Schröder (FW) wollte in erster Linie die zweite Durchfahrt südlich von Altenfelden von der Landwirtschaft genutzt wissen. Norbert Schöll (CSU) unterstellte, dass beim Bau der ICE-Strecke wohl der Stand der Technik angewandt wurde, was man nun auch von der Autobahndirektion erwarten könne.

Ortssprecher Stefan Fiegl (CSU) fiel darüber hinaus ein Vergleich mit der Gemeindeverbindungsstraße von Guggenmühle nach Altenfelden ein. Die hatte man recht schmal gebaut. Zu schmal, wie er empfand, er verwies auf zwischenzeitlich geschehene Unfälle. Gerade wegen des Verkehrs zum Regionalbahnhof wäre eine breitere Straße besser gewesen, meinte Fiegl.