Allersberg
Rückzug nach über 40 Jahren als Chef

Erhard Faber gibt Vorsitz des Allersberger Imkervereins ab Nachfolger wird noch gesucht

07.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:06 Uhr

Letzte Amtshandlung als Vorsitzender: Erhard Faber (rechts) zeichnet mit Dieter Blacha (links) langjährige Mitglieder des Imkervereins Allersberg, Stefan Fiegl und Willi Mendel, aus. - Foto: Sturm

Allersberg (HK) Nach 42 Jahren als Vorsitzender des Imkervereins Allersberg trat Erhard Faber aus Gesundheits- und Altersgründen zurück. Ein geeigneter Nachfolger konnte auf der Jahresversammlung nicht gefunden werden. Kassier Robert Schneider übernimmt vorübergehend Fabers Amtsgeschäfte.

Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Dieter Blacha wurde einstimmig im Amt bestätigt, ebenso wie Schriftführer Josef Distler und Kassier Robert Schneider. Erhard Faber, der den Verein mit Herzblut führte, warb um Verständnis für seine Situation und versicherte, dass er weiterhin mitarbeiten werde.

Der Wunsch Erhard Fabers ist es, baldmöglichst einen Nachfolger zu finden. Der stellvertretende Vorsitzende Dieter Blacha, der nun die Aufgabe hat, die Geschicke des Vereins zu leiten, zeigte sich zuversichtlich, bald einen Jüngeren zu finden, der bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen. Er dankte Erhard Faber für seinen unermüdlichen Einsatz über mehr als vier Jahrzehnte, das sei eine enorme Leistung.

Laut Josef Distler ist der Verein bis weit über die Grenzen der Marktgemeinde hinaus bekannt. Neue Mitglieder hätten für eine Auffrischung gesorgt. Faber berichtete, dass der Imkerverein 56 Mitglieder zählt und der Altersdurchschnitt bei 55 Jahren liege. 46 der Mitglieder besitzen insgesamt 411 Bienenvölker, zwei davon über 50, was pro Mitglied einen Schnitt von 8,93 Völkern ergebe. Bayern stellt ein Viertel der Deutschen Bienenvölker, deren Zahl bei 164 900 liege, wie Faber informierte. Er berichtete weiter, dass die Allersberger beim Kreisimkertag in Weinsfeld und beim Bayerischen Imkertag in Erlangen dabei waren.

Ein großer Erfolg sei der zehnte Anfängerkurs in Folge für die Imkerei gewesen, den er und sein Stellvertreter hauptverantwortlich geleitet haben. Künftig könne dieser Kurs nicht mehr auf der Streuobstwiese stattfinden. Als neuen Ort habe man das Rothseegebiet im Hinterkopf.

Die Auswinterung war aufgrund des warmen Winters eher gering, aber wegen des nassen Frühjahrs war die Ernte doch eher mäßig. Gut entwickelte sich dagegen die Sommertracht und so konnte zum Abschluss des Bienenjahres noch einwandfreier Waldhonig mit guter Qualität geerntet werden. Insgesamt läuft der Honigmarkt sehr gut. Nach Deutschland wurden im vergangenen Jahr 90 000 Tonnen importiert, exportiert wurden 23 700 Tonnen, berichtete Faber, der die Verfälschungen bei Importhonig bedauerte.

Die Varroa-Situation sei nach wie vor unverändert, die Milbe werde weiter bekämpft, fuhr der Vorsitzende fort, ehe er darauf hinwies, dass in Bayern bald eine Bienen-App eingeführt werden soll. Abschließend berichtete er noch von der Klage eines Rentners in Troisdorf bei Köln gegen die Bienenhaltung einer Nachbarin, die vom Gericht abgewiesen wurde, ehe er allen Mitstreitern dankte. Die Imker in Allersberg hätten eine Vorbildfunktion in der Region, sagte Faber. Mit seinem Stellvertreter Dieter Blacha habe er viele, viele Stunden investiert zum Wohle der Bienen, betonte Faber, ehe er für 40 Jahre Mitgliedschaft Willy Mendel, Stefan Fiegl und Fritz Mederer auszeichnete sowie Ludwig Fiegl für 15 Jahre.

Mit seinem Beitrag über Aktuelles rund um das Bienenwachs rundete Dieter Blacha die Zusammenkunft ab. Er wies dabei auf einen Beitrag des Westdeutschen Rundfunks über Fälschungen von Honigwaben hin und hielt unter anderem fest, dass Wachswaben als Betriebsmittel einen großen Einfluss auf die Bienengesundheit haben und der Wert des Wachses viel höher sei, als man denke. Als reiner Wachsblock ist es mit einem Goldbarren vergleichbar, so sein Fazit.