Allersberg
Sanierung verzögert Badevergnügen

Erste Sondierungen zu den Arbeiten im Freibad haben begonnen Barriere zum Schwimmerbecken als Notlösung für 2018

20.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Freunde des Freibads haben sich im Sommer 2017 bei einer großen Aktion für den Erhalt starkgemacht. Jetzt sollen Notmaßnahmen die Saison 2018 retten, die allerdings erst am 19. Mai beginnt. ‹ŒArch - foto: Mücke

Allersberg (HK) Der Betrieb des Freibades ist für 2018 weitgehend gesichert. Das wurde in der Sitzung des Marktgemeinderates am Montagabend deutlich, als auch der Termin für die Eröffnung festgelegt wurde. Ab Samstag, 19. Mai, wird das Freibad seine Pforten öffnen, rund zwei Wochen später als üblich.

Wenn im September das Freibad schließt, dann heißt das noch lange nicht, dass die Verantwortlichen für rund ein halbes Jahr die Hände in den Schoß legen können. Denn dann gehen die Vorbereitungen für die nächste Saison los. Und die waren diesmal aufwendiger als sonst. Wie ein Damoklesschwert lag die Schließung des Bades über dem Markt Allersberg. Vor allem Schwimmmeister Ludger Harbke war da gefordert. Stündlich sind an acht verschiedenen Messstellen die Chlorwerte zu messen, die zwischen 0,3 und 0,6 Milligramm je Liter liegen sollen. Um diesen Chlorwert möglichst zu garantieren, ist die Besucherzahl auf 1500 Badegäste pro Tag begrenzt, eine Tatsache, die im vergangenen Jahr schon zu einigem Unmut geführt hat. Aber eben im Interesse der Gesundheit der Besucher liegt. Das bedingt auch, dass das Springerbecken erst ab 15 Uhr geöffnet ist, weil es bei vier Metern Tiefe als letztes durchströmt wird und damit auch der Chlorwert in diesem Bereich erst am Nachmittag garantiert werden kann.

Für 2018 wird nun eine zusätzliche Maßnahme erforderlich, mit der sich das Gesundheitsamt auf Vorschlag von Schwimmmeister Harbke einverstanden erklärte. Zwischen dem Schwimmer- und dem Nichtschwimmerbereich ist eine Barriere erforderlich, damit das Wasser sich nicht so leicht austauschen kann. Durch Färbetests hat dies Ludger Harbke bereits in vergangenen Jahren getestet. Er ist sich sicher, dass damit eine sinnvolle Maßnahme zum vorläufigen Weiterbetrieb erfolgt. Wie die Barriere aussehen wird, soll rechtzeitig vor der Eröffnung im Mai feststehen. Es muss auch noch in einem Probebetrieb getestet werden, wie Harbke im Marktrat sagte. Und er stellte auch klar, dass es sich auch dabei lediglich um Kompromisslösungen handelt, um den Betrieb weiterhin zu garantieren.

Der hohe Wasserverlust von täglich 150 Kubikmetern bringt auch deutliche Mehrkosten mit sich. Denn das verloren gegangene Wasser muss wieder nachgefüllt und erwärmt werden. Gaskosten von rund 8000 Euro in der Saison und Wasserkosten von rund 20 000 Euro fallen dadurch zusätzlich an.

Und um die notwendigen Umsetzungsmaßnahmen rechtzeitig durchführen zu können, schlug die Verwaltung für dieses Jahr vor, das Freibad später zu öffnen als sonst. Denn auch wirtschaftliche Gesichtspunkte sollen dabei berücksichtigt werden.

Aber nicht alle Markträte konnten sich mit der Verschiebung des Öffnungstermins anfreunden. Manfred Kinzler (SPD) sowie Holger Gmelch, Diana Köstler, Siegfried Mücke und Norbert Schöll (alle CSU) stimmten im Marktgemeinderat dagegen.

Am Tag der Sitzung war beim Markt auch eine erste Einschätzung von mittlerweile durchgeführten vier Bodenproben eingegangen, die Bürgermeister Daniel Horndasch (parteilos) bekanntgab.

Benjamin Haußner erläuterte Näheres zu den Probebohrungen. Es handelte sich um zwei Rammsondierungen und zwei Rammkernsondierungen, teilweise bis in eine Tiefe von über sieben Metern. Kern dieser ersten Einschätzung des Gutachters ist, dass der Untergrund so schlecht nicht ist, ein tragfähiger Boden aber teilweise erst ab rund fünf Metern Tiefe gegeben ist. Das bedeutet auch, dass bei einer Sanierung wohl zusätzliche Pfahlgründungen nötig sind, also ein Unterfangen an bestimmten Stellen des Freibadbeckens. Genauer ist dies erst von einem Statiker auszuwerten, um daraus die erforderlichen Schritte ableiten zu können.

Damit sind aber die Voruntersuchungen noch nicht zu Ende. Denn auch für das Bauwerk des Beckens müssen noch Probebohrungen und Untersuchungen erfolgen, um dessen Beschaffenheit genauer kennen und einschätzen zu können. Die sind für März vorgesehen, bereits bis Ende März sollen die Ergebnisse vorliegen. Noch im Februar wird mit dem Eingang des endgültigen Bodengutachtens gerechnet.

Von einigen Markträten war dem Freibad auch in den vergangenen Wochen ein Besuch abgestattet worden. Denn über Facebook wurde zu einer Coldwater-Grill-Challenge eingeladen, wozu die Markträte, Vereine und Gruppierungen schon nominiert wurden. Einige Markträte ließen sich dies trotz eisiger Temperaturen nicht nehmen und stellten sich, leider ohne Pressebeteiligung, ins empfindlich kühle Wasser, weit von Badetemperaturen entfernt.