Allersberg
Marktrat schiebt Entscheidung vor sich her

23.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:27 Uhr

Die Wasseraufbereitung im Allersberger Freibad muss saniert werden. Auf welche Art und wo ist noch unklar, auch ein Ortstermin führte keine Einigung herbei. - Foto: Mücke

Allersberg (rm) Was er will, hat der Allersberger Marktrat in Sachen Wasseraufbereitung im Freibad am Montagabend nicht entscheiden. Dafür aber, was er nicht will: Kunststoffsaugfilter. Denn dafür wäre ein weitgehend unterirdisches Gebäude neben der Beckenanlage des Freibades notwendig gewesen.

Planer Josef Letzguß riet selbst auch ab, weil die Filter anfälliger seien und eine geringere Lebensdauer hätten. Der Fachmann schlug vor, ein separates Gebäude unmittelbar an der Badstraße zu bauen, das den Vorteil habe, dass Sanddruckfilter verwendet werden könnten. Wegen der Höhe des Gebäudes favorisiert Letzguß vor allem diesen Standort.

Bei dieser Version wird laut Letzguß auch der Kostenrahmen von 1,2 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt eingehalten. Sie sei zwar etwas teurer als die Kunststoffvariante, aber besser und nachhaltiger, weil die Sanddruckfilter eine wesentlich längere Lebensdauer haben. Das Gebäude mit den Sanddruckfiltern direkt neben die Beckenanlage zu setzen und dafür tiefer in den Untergrund zu gehen, stößt bei Letztguss auf wenig Gegenliebe. Neben den Wasserbecken würde es stören“, erklärte er. Ohnehin müsse dort ein kleineres Gebäude für eine Aufsichtsstation errichtet werden. Zudem scheut er den hohen Grundwasserstand und befürchtet Setzungen an der Beckenanlage.

Trotzdem soll diese Möglichkeit weiter untersucht werden. Denn einer Art Stufenanlage am Beckenrand, um darunter die Wasseraufbereitungsanlage zu verstecken, gefiel einigen Marktratsmitglieder durchaus. Allen voran Thomas Sturm (FW), der auch die von Letzguß „aus der hohlen Hand“ genannten Mehrkosten zwischen 300 000 und 500 000 Euro anzweifelte. Walter Penkert (ABF) wollte gar das neue Technikgebäude um rund 30 Quadratmeter erweitern, um darin ein BHKW unterzubringen.

„Eine Entscheidung muss jetzt her“, drängte stellvertretender Bürgermeister Eduard Riehl (SPD), um endlich nach der Freibadsaison 2013 beginnen zu können. Nun sollen die zwei Standorte nochmals untersucht werden. Eine Entscheidung bis zum Sommer, kündigte Bürgermeister Bernhard Böckeler an, um so die Vorbereitung rechtzeitig angehen zu können und den Terminplan, bis zur Freibadsaison 2014 fertig zu sein, halten zu können.

Beschlossen wurde aber die Sanierung der Planschbeckenanlage. Mit der nun beschlossenen Variante werde das Kinderplanschbecken in seiner jetzigen und „wunderschönen“ Form beibehalten, so Letzguß. Lediglich die Folie werde erneuert und der Fliesenbelag.