Allersberg
Schweißtreibende Tänze

Die Allersberger Flecklashexen blicken auf eine erfolgreiche Session zurück Höhepunkt war der Auftritt in Veitshöchheim

02.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:34 Uhr

Foto: Robert Kofer

Allersberg (HK) Die Allersberger Flecklashexen haben heuer im Fasching einen Bühnenerfolg nach dem anderen gefeiert. In der närrischen fünften Jahreszeit trat die tanzende Hexentruppe bei vielen Faschingsfeiern auf und sorgte mit den Flickenkostümen sowie den Holzmasken für Furore.

Nicht nur in Veitshöchheim, sondern bei allen Auftritten wurden sie mit wahren Beifallsstürmen riesig gefeiert. Doch wie wird man eigentlich Allersberger Flecklashex und wer verbirgt sich hinter den handgeschnitzten Masken? Einhellig betonen die Flecklashexen, dass es eine Herzensangelegenheit sei, der Allersberger Brauchtumsgruppe anzugehören. "Wir sind zwar keine Profis, aber wir haben Spaß und es gefällt uns, die Menschen zu erfreuen und zu begeistern. Es ist super, wenn die Stimmung bei unseren Auftritten im Saal immer kräftig ansteigt und unser Tanz mit Riesenbeifall gefeiert wird", sagt Samuel Schirmer. Die Auftritte seien ganz schön anstrengend und schweißtreibend und sie hätten nur einen begrenzten Blick unter den schweren Masken. Für einen besseren Halt sorge neuerdings ein Feuerwehrmaskenspanner, den ein mittanzendes Feuerwehrmitglied entdeckt habe.

"Selbstverständlich haben wir am Faschingsdienstag mit Blutwurst und Sauerkraut und dem Umdrehen des Fleckli-Gewandes das Faschingsende gefeiert", erzählt Schirmer, der seit zehn Jahren Hexentänzer ist und mit der Goldenen Hex geehrt wurde. Seine Kollegen heißen Stefan Schönhärl (6 Jahre), Michael Perko (6), Philipp Renner (5), Peter Böhm (5) und "Neuling" Daniel Herzog, der erst das zweite Jahr dabei ist. Sie alle sind sich einig, dass es etwas ganz Besonders ist, bei der Hexentruppe sein zu dürfen, die ihren letzten Tanzauftritt am Rosenmontag beim Brauchtumszug in Spalt und bei den Schwabanesen hatte. "Jeder ist bei den Allersberger Hexen willkommen, wir brauchen Verstärkung", wirbt Perko. Seine Kollegen seien durch eine Zeitungsmeldung, durch Empfehlung oder durch Arbeitskollegen auf die Idee gekommen sich zu bewerben und mitzumachen. Andere seien beim Anblick des Tanzes so begeistert gewesen, dass sie Kontakt aufnahmen. Die Auftritte machten alle riesigen Spaß. Aber tanzen alleine sei es nicht, man müsse den Fasching lieben, sind sie sich einig und sie schwärmen vom großen Netzwerk. "Wir sind bekannt wie ein bunter Hund, man lernt Leute en masse kennen", erzählt Böhm. Fit halten sie sich durch die Auftritte, durch Faustball, Joggen, Radfahren, im Fitnessstudio oder beim Feuerwehrdienst und natürlich beim Training, das heuer wegen des Fernsehauftritts noch intensiver war. Jeweils ab September wird mit Hexenmeisterin Jessica Heim trainiert. Sie kommt wie ihre Schwester Desiree Schöll, die Mittrainerin der Minihexen ist, aus den Reihen der Nürnberger Luftflotte. Fest im Griff hat Jessi ihre Jungs, für die sie jedes Jahr einen neuen Tanz choreografiert und mit ihnen einstudiert. "Wichtig ist für uns", sagt Schönhärl, "dass sich beim Einsatz jeder auf den anderen verlassen kann".

Eindeutiger Höhepunkt sei heuer die Jubiläums-Fernsehsitzung in Veitshöchheim gewesen. 25 Mal waren die Allersberger Hexen schon dabei, aber zum ersten Mal durften sie ihren Tanz zeigen und das sei eine große Ehre gewesen, betont Renner. "Jetzt haben wir rund ein halbes Jahr faschingsfrei und die Arbeit steht wieder im Vordergrund" sagt der 25-jährige Elektromeister und DB-Netzwerker Samuel Schirmer. Der 28-jährige Peter Böhm ist Telekommitarbeiter und der 24-jährige Daniel Herzog arbeitet als Elektrotechniker. Der 21-jährige Produktdesigner Philipp Renner besucht gerade die BOS. Michael Perko (20) studiert Mechatronik und auch der 20-jährige Stefan studiert Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik an der FAU. Nicht nur als Allersberger Flecklashexen sind sie also erfolgreich, sondern auch im Beruf. Stolz auf die grandiose Hexentruppe sind Vorsitzender Bastian Schöll und Präsident Alexander Böck, selbst ehemalige Hexen. "Es ist ein Spagat zwischen Spaß, Geschick und Akrobatik", betont Böck und beide loben in den höchsten Tönen die Disziplin "ihrer Fleklashexen".