Allersberg
Aktionsbündnis soll Verein werden

Allersberger Gemeinderat einstimmig für überregionales Projekt

02.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:40 Uhr
Eines der realisierten AOM-Projekte war der Beobachtungssteg über die Schwarzach , die von Freystadt und Allersberg gemeinsam finanziert und durchgeführt wurde. Im März 2014 wurde er von den damaligen Bürgermeistern Willibald Gailer (3. v. li.) und Bernhard Böckeler eröffnet. −Foto: Mücke

Allersberg - Seit mehr als elf Jahren arbeiten elf Kommunen aus der Oberpfalz und Mittelfranken erfolgreich zusammen, im Aktionsbündnis Oberpfalz-Mittelfranken (AOM). Aus der bisher losen Vereinigung soll nun ein eingetragener Verein werden, wenn es nach dem Willen des Allersberger Gemeinderats geht.

Die Marktgemeinde ist damit die achte Gemeinde, die mit ihrem Beschluss vom Montagabend die erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit in Form einer nunmehr neu zu gründenden juristischen Person weiterführen will. Der Region will man damit ein Profil geben, wie es Bürgermeister Daniel Horndasch vor allem den neu gewählten Markträten erläuterte.

Mitglieder werden auch die bisherigen Kommunen sein und künftig soll ein dreiköpfiger Vorstand dem Verein vorstehen, während bisher die Arbeit in der AOM jeweils von einem Bürgermeister im jährlichen Wechsel erledigt wurde. Auch ein eigenes Konto oder eigenes Personal könne der Verein künftig führen, was bisher nicht der Fall gewesen sei.

Durch regionales Marketing will man sich positiv positionieren, das Regionalbewusstsein stärken und die Motivation für ein bürgerschaftliches Engagement wecken. In langfristig koordinierten Zielsetzungen aller Handlungsfelder wie Natur, Kultur, Bildung, Wirtschaft, Tourismus, Energie, Soziales und Verkehr sollen Synergieeffekte mit Partnern der Wirtschaft und Verwaltung genutzt werden.

Bisher wurde diese ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) durch die elf Bürgermeister der beteiligten Kommunen gelenkt, nun sollen Qualität, Zielorientierung und Umsetzungsdynamik der ILE-Managementprozesse verbessert und sichergestellt werden durch Gründung eines eingetragenen Vereins. Dadurch sollen die Handlungsfelder effizienter bearbeitet und die Anerkennung des förderrechtlichen Status für Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung wie Dorferneuerung oder Ausbau der Kernwege gewährleistet werden. Dadurch können auch weiterhin höhere Zuschüsse für solche Maßnahmen gesichert werden. Nachdem von staatlicher Seite viel Geld in die damit verbundenen Maßnahmen gesteckt wird, ist von dort auch eine Evaluierung der Maßnahmen vorgesehen. Und dafür sei es unerlässlich, jetzt einen Verein zu gründen.

Vereinszweck ist die interkommunale Zusammenarbeit, insbesondere die Förderung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen, der regionalen wirtschaftlichen, touristischen und sozialen Entwicklung und der kulturellen Identität. Auch Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Förderung der Energiewende oder zum Klimaschutz werden gefördert.

Horndasch ließ bei der Vorstellung der neuen Vereinssatzung keine Zweifel aufkommen, dass jede Kommune auch Mitglied im Verein werden müsse. Andernfalls müsste man ausscheiden. Der Bürgermeister verwies auch auf einige Maßnahmen neben dem alljährlich aufgelegten Radwegekalender mit -karte, wie den Bau der Überquerung der Schwarzach mit Aussichtsstation zwischen Freystadt und Realsmühle oder auch den Bau der Straße zwischen Uttenhofen und Stockach. Auch der Ausbau von Kernwegen im AOM-Gebiet sei bereits in Vorbereitung. Der Umwandlung in einen eingetragenen Verein und der Vereinssatzung stimmten die Markträte auch ohne Probleme zu.

Norbert Schöll (CSU) merkte aber an, dass der Marktgemeinderat und die Bürger über Maßnahmen der AOM künftig unterrichtet werden sollen. Das sei auch bisher bereits geschehen, entgegnete Daniel Horndasch und verwies auf die regelmäßigen Veröffentlichungen in den Mitteilungsblättern der beteiligten Kommunen, die der jeweilige Sprecher allmonatlich erstellt hatte.

HK

Reinhold Mücke