Wendelstein
Acoustic Revolution räumt in der Jegelscheune ab

05.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:42 Uhr

Wendelstein (ub) Am Ende feierte das Publikum das Trio mit stehenden Ovationen.

Acoustic Revolution hatte mächtig abgeräumt und für ansteckende Fröhlichkeit gesorgt. Ihre Mischung aus Rock, Celtic, Irish Folk und Folk schlug ein und kam prächtig beim Publikum in der fast ausverkauften Jegelscheune an.

Die Band Acoustic Revolution wurde im Jahr 2000 von dem in Hamburg geborenen Musiker Germar Thiele (Gesang, Gitarre, Mandoline, Banjo) zusammen mit seinem langjährigen musikalischen Wegbegleiter Tom Logan (Gesang, Gitarre) und Dennis Hornung (Gesang, Kontrabass) gegründet. Der Name Acoustic Revolution bezieht sich auf die rein akustische Besetzung der Band sowie auf die "etwas andere" und "revolutionäre" Art der Aufbereitung populärer Songs.

Zunächst war man ab 2003 mit der süddeutschen Coverrockband Undercover unterwegs, die sich aber mittlerweile aufgelöst hat. Dann nahm die Band immer mehr Eigenkompositionen und Instrumentals in ihr Programm auf, die heute den eigenen Stil des Trios kennzeichnen. 2011 gewann die Band den Deutschen Rock- und Pop-Preis in den drei Kategorien "Beste Folkrockband", "Bester Folkrocksong" und "Beste Single".

Zum Einstieg gab es das irische Volkslied "Whiskey in the jar", das schon von zahlreichen Bands wie Thin Lizzy, The Dubliners, Metallica, Gary Moore oder Grateful Dead - um nur einige zu nennen - interpretiert worden ist. Die drei Herren von Acoustic Revolution orientierten sich nahe an den Dubliners, wie auch in vielen weiteren Songbearbeitungen deutlich wurde.

Dann verklärte man das Tragen von dunklen Sonnenbrillen ("I wear my sunglasses at night"), "weil man dann die Augen nicht sieht", wie Germar Thiele spitzbübisch anmerkte. Im Gepäck hatte man auch den Kracher "Johnny B" der Hooters, irische Sauf- und diverse Vagabundenlieder sowie Roadsongs ("I got my eyes on the road"), bei der auch die Slide-Gitarre zum Einsatz kam. Mehrere Eigenkompositionen reihten sich nahtlos an die vielen, immer kraftvoll gespielten Welthits. Im Gepäck hatte das Trio "Boat on the river" von Styx, die unsterbliche "Hymn" von Barkley James Harvest, und "She's a maniac" von Flashdance.

Nach den Krachern sorgte die Band für Entspannung und steuerte ruhigere Fahrwasser an, beispielsweise mit "When I'm dead and gone" von McGuiness Flint oder mit dem immer noch hörenswerten Nostalgie-Song "Those were the days" von Paul McCartney, den er für Mary Hopkin schrieb und mit dem sie schlagartig berühmt wurde.

Auch die Sparte Hardrock kam nicht zu kurz, beispielsweise mit "Nothing else matters" von Metallica oder mit "Warriors of the world" von Manowar. Running Gag der Gruppe war der oft wiederholte Hinweis, dass Wendelstein doch an der Schwarzach liegt. Da fuhr man mit dem Schlauchboot auf der Schwarzach, trank Schwarzachwasser oder der Kontrabassist spielte ein Solo (naja) über "den Lauf der Schwarzach". In der Schwarzach durfte auch gebadet werden. Dem Pubklikum gefiel die Blödelei.

Fazit: eine Mischung aus eingängigem Pop, Bluegrass und Country, Classic Rock, irischer Pub-Musik und Rocker-Gehabe, die das Publikum verzückte. Acoustic Revolution erwies sich als gut aufgelegte Band mit viel Spielfreude, handgemachter akustischer Musik und einer sehr guten Bühnenpräsenz.