Nürnberg - Wenn Fußball-Profivereine zu Präsentationen laden, dann geht es normalerweise um neue Spieler oder neue Trainer.
Gleich ein ganzes Flugzeug in den Vereinsfarben hat Niels Rossow vom 1. FC Nürnberg am Freitag auf dem Rollfeld des Albrecht-Dürer-Airports vorgestellt.
Rossow spricht von einer "verrückten Idee" und zeigt auf die Boeing 737 mit den großen Club-Logos, die auf dem Rumpf und dem Heck der Maschine prangen. Im Innenraum geht der Club-Kult sogar weiter: Auch die Kopfstützen für die Passagiere sind mit dem Vereinswappen verziert. "Das ist ein tolles Geschenk. Jetzt können wir endlich standesgemäß fliegen", sagt Rossow.
Auf die "verrückte Idee" gekommen ist Michael Hupe. Der Nürnberger Flughafen-Chef hat den Club und die Fluggesellschaft Corendon Airlines für die Idee mit dem FCN-Flieger begeistert. Natürlich nicht ohne einen kleinen Hintergedanken: "Der Dürer-Airport ist bekannt. Der 1. FCN ist bekannt. Corendon ist aber noch nicht so bekannt. " Weil die Airline große Pläne in Franken habe, müsse der Bekanntheitsgrad der Fluggesellschaft schnell wachsen.
Daher hat Yildiray Karaer, der Chef der türkischen Airline, dem Club die Umgestaltung des Flugzeug in den Vereinsfarben spendiert. Und die Profimannschaft darf den Club-Jet künftig auch kostenlos für seine Auswärtsreisen nutzen. "Wir freuen uns, der einzige Zweitligist zu sein, der ein eigens für den Verein gestaltetes Flugzeug seines Partners erhalten hat", sagte Rossow zur Partnerschaft zwischen Airline und Club.
Wer ab jetzt mit dem FCN-Flieger in den Urlaub fliegen will, steht womöglich vor der Qual der Wahl. 28 Ziele rund ums Mittelmeer steuert Corendon derzeit ab Nürnberg an. Und bald sollen es noch mehr werden. "Wir möchten unser Engagement am Flughafen Nürnberg ausweiten und wollen ab Oktober von Nürnberg aus rund 50 Urlaubsziele ansteuern", sagte Karaer und erklärte, dass seine Airline voll auf den Flughafen Nürnberg setzt.
"Bei den touristischen Flügen ist Corendon schon heute die Nummer 1 am Dürer-Airport", erklärte Flughafen-Chef Hupe und versicherte allen Fluggästen, dass man nicht nur mit dem Club-Flieger, sondern generell dank Maskenpflicht und Klimaanlage sicher an die Urlaubsstrände nach Griechenland oder Spanien reisen könne. Auch in Corona-Zeiten müsse niemand auf seinen Flugurlaub ans Mittelmeer oder auf den Kanaren verzichten.
Allein am ersten Ferienwochenende sind 42 Passagiermaschinen am Nürnberger Flughafen abgehoben. Insgesamt seien es laut Flugplan exakt 34 Ziele, die von 17 Airlines angeflogen werden. In Griechenland werden Kreta, Thessaloniki, Kos, Korfu und Rhodos angesteuert. In Spanien sind Alicante, Palma de Mallorca sowie die Kanarischen Inseln die Ziele. Und ab Anfang August stünden auch Ziele wie Barcelona, Porto oder Sardinien wieder auf dem Flugplan.
HK
Nikolas Pelke
