Heideck
600 Jahre Heidecker "Kapell"

Kirchengemeinde feiert Geburtstag mit großem Jubiläumsprogramm - Auftakt am Samstag mit Konzert

07.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:10 Uhr
Die Heidecker "Kappel" wird heuer 600 Jahre alt. Besonders beeindruckend ist darin das Grabmal von Friedrich II. von Heideck. −Foto: Klier

Heideck (HK) Im Jahre 1419, also vor 600 Jahren, ist die Heidecker Frauenkirche geweiht worden. Dieses Jubiläum ist Anlass für eine umfangreiche Reihe von Veranstaltungen, die von der Stadt Heideck in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Tourismus und Kultur veranstaltet werden. Los geht es am morgigen Samstag um 20 Uhr mit einem Klezmer-Konzert.

Die Kirche "Unsere Liebe Frau", auch "Kapell" oder "Kappel" genannt, wurde von FriedrichII. von Heideck erbaut und diente bis 1475 als Grablege des Heidecker Adelsgeschlechts. An den 1423 verstorbenen Erbauer erinnert sein Grabmal am Chorbogen. Einzigartig in der Region sind die Wandfresken aus dem 15. Jahrhundert, die erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt und freigelegt wurden. In einer Art Armenbibel sind der heilige Georg, die Anbetung der drei Weisen, das Weltgericht, die Diözesanheiligen Willibald, Wunibald und Walburga, der heilige Christophorus und viele andere dargestellt.

Den Veranstaltungsreigen eröffnet das Claus-Raumberger-Ensemble, passend zur Woche der Brüderlichkeit, am Samstag, 9. März, mit Klezmermusik. Dieser Musikstil stammt aus dem jiddischsprachigen Osteuropa und wurde vor allem in den USA weiter gepflegt. Zwischen 1880 und 1924sind etwa 24 Millionen Menschen - hauptsächlich aus Ost- und Südeuropa - in die Staaten eingewandert. Die Musik hielt die Erinnerung an die Heimat wach, drückte das Heimweh aus und hielt die Verbindung zur alten osteuropäischen Sprache aufrecht.

Ein Großteil des Programms enthält diese in Amerika gerne gespielten und dort auch neukomponierten Melodien. Eine besondere Note wird dem Konzert die Stimme der Sängerin Juliane Ossadnik verleihen, die auch schon als Interpretin von Marienliedern in der Schlossberger Kirche erfreute. Das Klezmer-Konzert beginnt um 20 Uhr in der Frauenkirche. Der Eintritt ist frei.

Im Laufe des Jahres stehen weitere Veranstaltungen in der Frauenkirche auf dem Programm: So der Adonai-Kreuzweg mit der Schola Heideck am Sonntag, 24. März, um 16 Uhr; alte Kirchenlieder in neuem Gewand mit der Band der evangelischen Kirche am Samstag, 18. Mai, um 20 Uhr, ein Orgelkonzert mit Posaune am Donnerstag, 6. Juni, um 19 Uhr, eine Kammermusik-Soiree mit dem Weißenburger Streichquartett am Sonntag, 14. Juli, um 20 Uhr sowie ein Festgottesdienst am Donnerstag, 15. August, um 10 Uhr und ein Pontifikalgottesdienst am Sonntag, 15. September, um 10 Uhr.

Außerdem gibt es eine Nachtwächterführung mit Markus Steib und der Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß am Samstag, 21. September, um 18.30 Uhr, das Oratorium "Der Messias" von Georg Friedrich Händel mit dem katholischen Kirchenchor (Termin noch nicht bekannt), ein Konzert des Ensembles "Cantus sacralis" am Freitag, 18. Oktober, um 20.15 Uhr, das Posaunenquartett "Quartuba Rustica" am Samstag, 16. November, um 20 Uhr und schließlich die Weihnachtsgeschichte von Hans Sachs, musikalisch begleitet von der Heidecker Stubenmusik, der Stadtkapelle Heideck und der Harfenistin Francesca Manzetti am Freitag, 20. Dezember, um 20.15 Uhr.
 

Manfred Klier