Thalmässing
40-jährige Spanierin stirbt im Fluchtauto

Schwerer Unfall nach versuchtem Einbruch - Schwerverletzte Frau stirbt noch an der Unfallstelle bei Waizenhofen

23.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:34 Uhr
Gegen diesen Nussbaum ist der Wagen der Flüchtigen geprallt. −Foto: Karch

Thalmässing - Noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen erlegen ist am Montag eine Frau, die als Mitfahrerin in einem am Ortsausgang von Waizenhofen verunglückten Wagen gesessen hat. Aber erst die Obduktion hat gezeigt, dass sie tatsächlich an den Verletzungen durch den Unfall gestorben ist. Denn die Todesursache war aufgrund der Umstände des Unfalls am Anfang nicht klar.

 

Eine Szenerie wie in einem Krimi: Begonnen hat die Unfallfahrt in einem Gemeindeteil von Burgsalach (Landkreis Weißenburg-Gunzenhaus). Dort hatte die Überwachungskamera einer Schrott-Firma gegen 19.30 Uhr zwei fremde Autos entdeckt, deren Insassen sich unbefugt auf dem Betriebsgelände aufhielten. Als sich die alarmierten Polizeistreifen dem Gelände näherten, flüchteten ein Mercedes SUV und ein dunkler Van aus einem Waldweg. Die Fahrzeuge trennten sich und der Van entkam. Nach ihm wird derzeit noch gefahndet.

Ein Polizeihubschrauber, der bei solchen Einsätzen mitalarmiert wird, weil er über eine Wärmebildkamera verfügt, entdeckte den flüchtenden SUV und verfolgte ihn. Die beiden Streifenwagen, die ihm auf den Fersen waren, ließen sich daraufhin mehrere hundert Meter zurückfallen. "Verfolgungsjagden von Verdächtigen gibt es heute nicht mehr", begründet Rainer Seebauer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, dieses Vorgehen. Die rasante Flucht endete am südlichen Ortsausgang von Waizenhofen, als der Fahrer in einer scharfen Rechtskurve unvermittelt geradeaus fuhr und mit voller Wucht gegen einen Nussbaum prallte. Er riss dabei auch noch ein Verkehrsschild mitsamt dem Betonsockel aus dem Boden. Fahrer und Beifahrer des Wagens versuchten noch, zu Fuß zu flüchten, konnten aber von der Polizei, die ein Großaufgebot an Beamten zur Unfallstelle geschickt hatte, festgenommen werden. Auf dem Rücksitz des verunglückten Mercedes-Geländewagens entdeckten die Beamten dann eine verletzte Frau. Ihre Verletzungen waren so schwer, dass sie noch an der Unfallstelle starb. Da nicht klar war, ob die Frau an den Folgen des Unfalls gestorben ist oder ob ihr die Verletzungen schon zuvor zugefügt worden waren, ordnete der hinzugerufene Staatsanwalt eine Obduktion an. Die wurde von der Rechtsmedizin in Erlangen durchgeführt und ergab, dass die 40-Jährige nicht angeschnallt war und sich so bei dem Aufprall die tödlichen Verletzungen zugezogen hat.

 

Die getötete Frau hatte einen spanischen Pass, der 50-jährige Fahrer, der unverletzt blieb, und der 40-jährige Beifahrer, der mit leichten Verletzungen in einen Krankenhaus eingeliefert wurde, kommen aus Rumänien.

Derzeit wird noch überprüft, ob von dem Firmengelände etwas gestohlen wurde. Ermittlungen laufen auch noch zur Aufklärung des Unfallhergangs. Ein Gutachter war schon in der Nacht an der von der Feuerwehr ausgeleuchteten Unfallstelle und machte am Morgen danach Aufnahmen mit einer Drohne. Auch mit der Straßenmeisterei nahm die Polizei Kontakt auf, in der Hoffnung, dass die direkt neben der Staatsstraße stehende Glatteismeldeanlage Aufnahmen vom Unfall gemacht habe. Doch diese Anlage macht keine Filme, sondern schießt nur im zehnminütigen Abstand Bilder vom Zustand der Fahrbahn.

HK

 

Andrea Karch