Nürnberg (HK) Das Jahr 2018 ist mit seiner Kombination aus konstant hohen Temperaturen, Hitze im Sommer und langanhaltender Trockenheit ein extremes gewesen.
Der folgende Rückblick zeigt die Temperatur- und Niederschlagsentwicklung des vergangenen Jahres in Nürnberg auf und beschreibt dessen klimatologische Einordnung im Vergleich zu langjährigen Messreihen.
So wurde 2018 eine Jahresmitteltemperatur von 11,2 Grad Celsius an der Wetterstation am Nürnberger Flughafen gemesssen. Das klingt zunächst eher unspektakulär, damit wurde aber erstmals die Elf-Grad-Marke und somit der Langzeitrekord aus dem Jahr 1994 (10,9 Grad) geknackt. Sprich, 2018 war das wärmste Jahr in Nürnberg seit es Wetteraufzeichnungen gibt. Im Vergleich zur Mitteltemperatur der Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 war es insgesamt 2,4 Grad wärmer.
Die überdurchschnittlich hohen Temperaturen waren beinahe über das gesamte Jahr 2018 präsent. Insbesondere der Januar, April, Mai und August 2018 zählten zu den Monaten mit Rekordtemperaturen in Nürnberg. Nur der Februar und März waren kühler als das langjährige Mittel.
2018 wurde der wärmste meteorologische Frühling (März bis Mai), der zweitwärmste meteorologische Sommer (Juni bis August) und der drittwärmste meteorologische Herbst (September bis November) seit 1934, dem Beginn regelmäßiger Temperaturmessungen in Nürnberg verzeichnet.
Die hohen Temperaturen spiegelten sich auch in der Hitze des Sommers wieder. So war die Anzahl der Sommertage (Tageshöchsttemperatur ? 25 Grad) und heißen Tage (Tageshöchsttemperatur 30 Grad) doppelt bis viermal so hoch wie im langjährigen Vergleich. Dabei wurden auch die Rekorde der Jahrhundertsommer 2003 und 2015 zum Teil eingestellt. Mit über 2170 Sonnenstunden war 2018 zudem das sonnenreichste Jahr in Nürnberg.
Als besonders bleibt die 17-tägige Hitzewelle vom 24. Juli bis 9. August in Erinnerung, die hinsichtlich der Dauer einen neuen Rekord für Nürnberg darstellt. In der Altstadt wurden in diesem Zeitraum 13 Tropennächte (die Nachttemperaturen sind nicht unter 20 Grad gefallen) registriert. Hinsichtlich der Intensität blieb die Hitzewelle von 2018 allerdings hinter denen aus den Jahren 2003 und 2015 zurück.
Bis einschließlich November war 2018 ebenso das trockenste Jahr seit Beginn regelmäßiger Niederschlagsmessungen an der Station am Flughafen 1956. Nur der äußerst regenreiche Dezember führte schließlich dazu, dass das Jahr in der Jahresbilanz noch auf Platz drei der trockensten Jahre (nach den Jahren 1964 und 2003) rutschte. Am Flughafen wurden im gesamten Jahr 450,7 Millimeter Niederschlag gemessen, ein Defizit von beinahe 200 Millimetern im Vergleich zum langjährigen Mittel der Station.
Bis auf den Januar, Mai und Dezember waren alle Monate des Jahres 2018 wesentlich trockener als im langjährigen Vergleich. Insbesondere im Februar (6,8 Millimeter ), Juni (17,8), August (2,5) und November (10,8) herrschte Rekordtrockenheit. Nur Januar, Mai und insbesondere Dezember (zweitniederschlagsreichster Dezember seit 1956) waren überdurchschnittlich regenreich.
