Anton Knapp souverän zum Landrat gewählt

02.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:05 Uhr

Kreiswahlleiter Georg Stark (2. von links) gab das Ergebnis der Landratswahl bekannt und gratulierte Anton Knapp (2. von rechts) zum Sieg. SPD-Mitbewerber Sven John (rechts) applaudiert ebenso wie Landrat Xaver Bittl (links). Zuvor hatte schon FW-Mann Anton Haunsberger (Mitte) gratuliert. - Foto: hr

Eichstätt (EK) Anton Knapp heißt der neue Landrat von Eichstätt. Mit 63,6 Prozent ließ der 52-Jährige seine Mitbewerber Anton Haunsberger (20,79 Prozent) von den FW und SPD-Kandidat Sven John (15,61) Prozent klar hinter sich. Die Wahlbeteiligung lag bei 68,63 Prozent.

Damit hatten weder Knapp selbst noch Amtsinhaber Xaver Bittl gerechnet. Von einem Sieg sei er ausgegangen, erklärte Knapp, dass dieser mit mehr als 60 Prozent ausfallen würde, habe er nicht erwartet, zeigte er sich gelöst und erfreut. 55 Prozent sei seine Messlatte gewesen, gestand Knapp gestern Abend ein. Denn er sei gegen zwei Mitbewerber anzutreten, und die Zeiten seien für die CSU nicht leichter geworden, wie auch das gestrige landesweite Kommunalwahlergebnis zeige. Dass dies für den Landkreis so nicht zutreffe, liege wohl daran, dass hier immer eine "vernünftige, solide Arbeit geleistet" worden sei.

"Kommunalpolitik heißt zusammenarbeiten und nichts durch auf Biegen und Brechen zu packen", meinte Knapp auch auf die Nachfrage, dass in Denkendorf die eigentliche CSU-Bewerberin durchgefallen sei und die CSU-Mitglieder Alois Braun und Jürgen Hauke auf eigenen Listen nun in die Stichwahl gekommen seien. "Jetzt geht die Arbeit richtig los", gab sich Knapp tatendurstig im Hinblick auf sein neues Amt.

Auch Xaver Bittl, der ebenfalls ein Wahlergebnis für seinen CSU-Kollegen von "etwa 55 Prozent erwartet hatte", war "hoch erfreut über jedes Prozent, das Knapp mehr erreicht hat". Dies bei zwei weiteren Kandidaten, stellte Bittl, der selbst immer nur einen Gegenkandidaten hatte, heraus. Das unterstreiche, dass die CSU im Landkreis ein Potenzial habe, "das sich nicht so leicht verunsichern lässt". Allerdings müsse noch das Kreistagsergebnis abgewartet werden. Dies sah auch Kultusminister Siegfried Schneider so. "Es gibt im Landkreis keine offenen Baustellen", sagte er auf die von Knapps Mitbewerbern immer wieder angeführten Probleme in der Schullandschaft. Das zeige der eindrucksvolle Sieg von Anton Knapp.

Ein langes Gesicht dagegen gab es bei SPD-Kandidat Sven John: "In der Form hatte ich das Ergebnis nicht erwartet", zeigte er sich maßlos enttäuscht von seinen 15,61 Prozent. Von einer Pleite wollte er jedoch nicht sprechen, auch wenn er gestern Abend noch einmal erklärt hatte, angetreten zu sein , um im ersten Durchgang Landrat von Eichstätt zu werden. Zu seiner weitere Zukunft – sprich die von ihm immer wieder angekündigte Kandidatur für den Landtag – wollte er sich nicht äußern. Dazu müsse erst das Ergebnis der Kreistagswahl abgewartet werden. Die Politikverdrossenheit und damit der Aufwind für die Freien Wähler,versuchte er als Begründung anzuführen. Lediglich einen Lichtblick gab es für John: In seiner Heimatgemeinde Eitensheim erzielte er 30,68 Prozent – "ein Ergebnis, das man sich überall gewünscht hätte", meinte er zu sich selber.

"Wahlziel erreicht", hieß es gestern für Anton Haunsberger, Der FW-Kandidat war sichtlich zufrieden, auch wenn er Knapp lieber unter 50 und sich selbst gern bei 25 Prozent gesehen hätte. Aber die FW im Landkreis hätten sich mobilisiert und Flagge gezeigt, was sich, so Haunsbergers Prognose, auch in der Sitzverteilung im Kreistag bemerkbar machen werde. Ob er im Herbst bei der Landtagswahl als FW-Spitzenkandidat im Landkreis antreten werde, ließ er noch offen: Ein Thema, das sicherlich überlegenswert sei", so Haunsberger gestern Abend. Ausführliche Analyse über die Wahlergebnisse in den Gemeinden folgt.