Von überladenen Vitrinen kann nicht die Rede sein

08.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:31 Uhr

Zum Leserbrief "Quo vadis, Jura-Museum?

" (EK vom 1. Oktober):

Dass die allmähliche Modernisierung des Jura-Museums Eichstätt im Laufe der vergangenen zwölf Jahre auch einige Kritiker auf den Plan gerufen hat, ist nichts Neues. Tatsache ist aber, dass es nach Jahrzehnten der Betriebsdauer dringend nötig war, das Museum auf den neuesten Stand der Wissenschaft zu bringen und gleichzeitig auch den Bildungsauftrag des Museums bewusster wahrzunehmen: Wo die einen über "zu lange Texte" lamentieren, freuen sich andere: "Endlich Informationen! " - und noch dazu in zwei Sprachen, was auch den vielen ausländischen Museumsgästen einen angemessenen Zugang zu den wundervollen Plattenkalkfossilien Eich-stätts ermöglicht. Von überladenen Vitrinen kann dabei kaum die Rede sein, wo es doch in etwa ebenso viele Fossilien sind, die gezeigt werden, wie vor den Veränderungen. Ein Schlechtreden des Jura-Museums, wie es die beiden Leserbriefschreiber betreiben, ist zum jetzigen Zeitpunkt mehr als kontraproduktiv. Im Gegenteil sollte derzeit alles dafür getan werden, dass das Jura-Museum Eichstätt weiterbestehen kann.
Modernisierungen in Museen sind notwendig, wollen sie auf dem neuesten Wissensstand bleiben, Menschen mit geänderten Seh- und Informationsgewohnheiten erreichen und ihrem Bildungsauftrag gerecht werden. Ich finde es gut, dass zahlreiche Provisorien der Jahrzehnte zuvor aufgelöst wurden und es stattdessen eine Ausstellung über Vogelevolution gibt oder die Ergebnisse der Forschungsgrabungen des Jura-Museums Eichstätt mit ihren spektakulären Funden aus Schamhaupten und Ettling in die Dauerausstellung integriert wurden. In der aktuellen Ausstellung sind auch Museumsführungen besser möglich, da jetzt alles Wichtige in Wandvitrinen hängt und nicht mehr im beengten "heiligen Raum" des alten Oktagons oder in den Tiefen von Tischvitrinen vor den Augen größerer Gruppen verborgen ist.
Wie die Leserbriefschreiber wissen sollten, wurden im Aquarienraum stets kleine und große Reparaturen durchgeführt, die weit über eine normale Wartung hinausgingen. Beispielsweise wurden Becken abgedichtet oder erneuert, Elektrik und Wasserinstallationen ausgetauscht und der Fußboden teilweise ersetzt. Nun sind aber doch größere Umbaumaßnahmen nötig. Die Planungen dazu gab der Museumsträger 2015 in Auftrag.
Ich stimme aber mit den Leserbriefschreibern überein, dass das Jura-Museum Eichstätt ein großartiger Rahmen für den interdisziplinären Dialog von Naturwissenschaft und Religion ist.

Martin Ebert
Eichstätt