Wasserversorgung: Regierung und Behörden gefragt

26.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:10 Uhr

Zu "Erneut Abkochgebot für Wasserzell" (EK vom 21. Juni): Immer wieder gibt es in Wasserzell Verunreinigungen durch koliforme Keime im Trinkwasser.

Noch als Stadt- und Kreisrätin der Grünen hatte ich angeregt, die Schutzzone um den Brunnen Wasserzell zu erweitern. Nichts ist bislang passiert.

Mit der Ausbringung von Schweinegülle können neben E. coli und Enterobacter auch multiresistente Keime, die oft nicht mehr behandelbar sind und potenziell Krankheiten beziehungsweise Infektionen beim Menschen auslösen, großflächig in der Umwelt verteilt werden.

Damit muss endlich Schluss sein! Wir brauchen endlich einen vorbeugenden Grundwasserschutz statt regelmäßige Notmaßnahmen. Ich habe kein Verständnis dafür, dass die Landwirte weiterhin so nah am Brunnen Gülle ausbringen dürfen und danach die Allgemeinheit teure Trinkwasseraufbereitung und neue Brunnen bezahlen muss. Hier sind Regierung und Behörden in der Pflicht. Für die Folgeschäden wird bislang die Allgemeinheit und nicht der Verursacher zur Kasse gebeten.

Landkreise könnten Vorbildfunktion übernehmen und kreiseigene Biogasanlagen errichten, in denen die vielen tausend Liter Gülle, die regelmäßig auf unsere Felder geschüttet werden und die Nitratwerte erhöhen, umweltgerecht entsorgt werden.

Wir brauchen ein Umdenken - gerade im verantwortlichen Umgang mit unseren Böden und dem Grundwasser. Auch in den Grundwasserschutzzonen 2 und 3 muss daher die Ausbringung von Gülle verboten werden. Es ist höchste Zeit für neue und strengere Rahmenbedingungen durch die Politik und einen Stopp der Gülleausbringung auf sensiblen Böden wie unserem Jurakarst.

Zur Erinnerung: Klärschlamm - bis zu seinem Verbot galt auch er als wertvoller Dünger - wie sich gezeigt hat, geht es auch sehr gut ohne ihn.

Manuela Knipp-Lillich,

Eichstätt