Eichstätt
Schwimmen im Schichtbetrieb: So läuft es derzeit im Eichstätter Inselbad

18.06.2021 | Stand 23.09.2023, 19:14 Uhr
Maximal 500 Besucher dürfen pro Tag gleichzeitig ins Inselbad - jede der drei Schichten ist zeitlich auf dreieinhalb Stunden beschränkt. Die Kritik, dass das Konzept "familienunfreundlich" sei, weisen die Verantwortlichen zurück. Angesichts der Infektionsrisiken müssten aber Kompromisse gemacht werden. −Foto: Chloupek

Eichstätt -Die Frauen an der Kasse des Eichstätter Inselbads brauchen derzeit starke Nerven: Das Freibad fährt unter Corona-Bedingungen bekanntlich im "Drei-Schicht-Betrieb" - jeweils 500 Besucher sind für die Badezeiträume zugelassen. Und angesichts der hochsommerlichen Temperaturen heißt es in dieser Woche oft: "ausgebucht". Und das sorgt bei so manchen verhinderten Badegästen für gehörigen Unmut. Oberbürgermeister Josef Grienberger und Stadtwerkeleiter Wolfgang Brandl wissen um das Dilemma - sie halten jedoch an den bisherigen Regeln fest.

 

Früh von 8 bis 11.30 Uhr, Mittag von 12.30 bis 16 Uhr und Abend von 16.30 bis 20 Uhr. Jeweils dreieinhalb Stunden maximale Badezeit pro Tag sind jedem Besucher zugestanden. Danach wird das Bad komplett geräumt und desinfiziert, das Personal bekommt seine notwendige Pause.

Brandl erklärt, die Drei-Schicht-Regel biete den Vorteil, dass täglich bis zu 1500 Badegäste pro Tag zugelassen werden können: "Uns ist schon klar, dass das für so manche Familie, die mittags kommen und bis abends bleiben will, ein Einschnitt ist." Andererseits kämen mit längeren Badezeiten halt andere überhaupt nicht in den Genuss. Als "nicht familienfreundlich", wie es von Kritikerinnen zu hören ist, würden Brandl und Grienberger das Konzept deshalb absolut nicht bezeichnen wollen. Brandl erklärt zudem, wie es zu der aktuell zugelassenen Höchstzahl von derzeit 500 Personen je Badezeitraum kommt: "Das leitet sich aus den zur Verfügung stehenden Becken- und Liegeflächen des Bades sowie den Erfahrungen des Vorjahres ab."

In der ersten Corona-Badesaison 2020 waren bekanntlich bei höheren Besucherzahlen die Abstandsregeln trotz aller Hinweise nicht einzuhalten gewesen, das Infektionsrisiko wurde zu groß. Wegen der Lockerungen im Laufe des Sommers durften damals von zunächst nur 350 zwischenzeitlich maximal 1400 Besucher gleichzeitig ins Freibad. Das hatte sich dann aber bald als unter Corona-Bedingungen nicht praktikabel erwiesen, die Zahl wurde zügig auf 750 Besucher pro Tag reduziert. Mit dem jetzigen Konzept können nun, wie Brandl und Grienberger erklären, immerhin 1500 Gäste ein paar Stunden im Freibad verbringen. "Insgesamt lassen es die aktuellen Coronavirus-Rahmenbedingungen auch zu unserem Bedauern derzeit nicht zu, in der Badesaison 2021 einen normalen Badebetrieb umzusetzen und zwingen uns leider zu erheblichen Einschränkungen und Kompromissen", so Brandl.

Wegen der zu Stoßzeiten teilweise langen Warteschlangen am Einlass arbeiten die Stadtwerke an weiteren Verbesserungen, verspricht Brandl. So wurde aktuell in dieser Woche wurde ein QR-Code programmiert, der nach der Buchung per Smartphone die Wartezeit verkürzen hilft. Für Buchungen, die nicht wahrgenommen werden können, steht seit kurzem auf der Reservierung ein Stornierungsbutton zur Verfügung. Das schafft wieder Platz für andere Besucher.

EK

Eva Chloupek