Workerszell
Der Hippieball ist gerettet

Die Anwohner waren schon vor der Demo zu einem weiteren Gespräch bereit

02.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:59 Uhr

Die Vertreter der Landjugend, Florian Heieis und Fabian Schneider (von links), freuen sich, dass der Hippieball in Workerszell nun doch stattfinden kann. - Foto: chl

Workerszell (chl) Die Erleichterung ist groß bei Florian Heieis und Fabian Schneider: Der Hippieball am 21. Januar 2012 kann jetzt doch stattfinden. Gestern trafen sich die beiden Vertreter der Katholischen Landjugend Rupertsbuch mit der Anwohnerfamilie, deren Einspruch gegen die nächtliche Ruhestörung das Aus für den Ball im und am neuen Feuerwehrhaus am Dorfplatz bedeutet hätte.

„Wir sind sehr froh und der Familie auch sehr dankbar“, erklärten Heieis und Schneider nach dem Gespräch gegenüber dem EICHSTÄTTER KURIER. Sie versprechen, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und sich noch stärker um die Einhaltung des ausgehandelten Kompromisses zu bemühen.

Der sieht vor, dass heuer keine Stromgeneratoren aufgestellt werden, sondern der Strom direkt von der Trafostation abgenommen wird. Außerdem soll die Musik im Feuerwehrhaus um 5 Uhr früh beendet werden, das „Aprés-Ski-Zelt“ davor soll um 4 Uhr früh dichtgemacht werden.

Der Hippieball hat sich seit seinen Anfängen in den 1970er Jahren zu einer der größten und beliebtesten Faschingspartys in der Region entwickelt, mit der Folge, dass die Lärmschutzbestimmungen für die Veranstaltung in der Dorfmitte nicht komplett einzuhalten sind. Voriges Jahr kamen gut 2000 Besucher. „Wir haben schon Verständnis für die Bedenken der Anwohner“, versichern Heieis und Schneider. Umso glücklicher sind sie, dass der Hippieball nun zumindest 2012 doch noch am Feuerwehrhaus stattfinden kann.

Am Samstag hatte es wie berichtet eine Demonstration zum Erhalt der Veranstaltung gegeben, bei dem offenbar Bezirksrat Reinhard Eichiner die richtigen Worte gefunden hatte. Er verwies auf das aktive Dorfleben und den Zusammenhalt, der durch den Ball gefördert werde, äußerte aber auch Verständnis dafür, wenn man sich durch den Lärm und den Trubel stark beeinträchtigt fühlt.

„Dass da jemand auch für uns Verständnis hat, hat schon gut getan“, erzählt die betreffende Anwohnerin. Denn die Demonstration an sich habe schon eine Prangerwirkung gehabt. Und das, obwohl sie sich bereits am Vorabend der Demo dazu entschieden hätten, mit der Landjugend am Montag noch ein Gespräch zu führen. Der Faschingsball in der jetzigen Größe in direkter Nachbarschaft sei unbestritten eine enorme Belastung, „aber wir sind nicht grundsätzlich gegen den Hippieball“, und die Landjugend sei ja für das Dorfleben eine sehr aktive und gute Gruppe. Die bis zu zwölfstündige permanente Dauerbeschallung durch die zu laute Musik sei jedoch wirklich nicht mehr zu ertragen gewesen.

Auch die Anwohner hoffen jetzt wieder auf Frieden im Dorf: „Wir haben uns die Hand gereicht.“