Walting
Wichtiger Schritt für neuen Kindergarten

Waltinger Gemeinderat vergibt einstimmig den Planungsauftrag an die Wettbewerbssieger

19.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:45 Uhr
Der Sitzungssaal des Gemeinderats, der derzeit noch im Waltinger Schulgebäude untergebracht ist, war auch inhaltlich Thema: Im Kindergartenneubau soll ein neuer Gemeindesaal mitgeplant werden ? diese Verknüpfung beider Themen kritisierte Markus Birkner. Der Vergabebeschluss für die ersten Phasen der Neubauplanung bis zur Genehmigungsreife war dennoch einstimmig. −Foto: Foto: Chloupek

Walting (EK) Das Büro der Stuttgarter Architekten Arne Rüdenauer und Oliver Fischer soll den Kindergartenneubau in Walting bis zur Genehmigungsreife planen. Das hat der Waltinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstagabend einstimmig beschlossen.

Die Stuttgarter hatten wie bereits berichtet den entsprechenden Architektenwettbewerb gewonnen, der Jury-Vorsitzende Karl Frey hatte bei der Preisverleihung das "sehr kluge Konzept" gelobt, die Jury hatte dem Gemeinderat den Entwurf von Rüdenauer und Fischer einstimmig empfohlen. Dieser Empfehlung ist der Gemeinderat nun ebenfalls einstimmig gefolgt.

Damit beginnt für die Architekten, die in der Sitzung ihre Arbeit und ihr Büro vorgestellt haben, nun die konkrete Planungsphase bis zur Genehmigungsreife. Dann wird es auch eine erste Kostenschätzung geben, auf deren Grundlage der Gemeinderat weiter Entscheidungen zu treffen hat.

Bürgermeister Roland Schermer betonte besonders, wie wichtig ihm die Barrierefreiheit beim Neubau sei: Inklusion sei ein wichtiges Thema für die Gemeinde. Der Kindergartenneubau soll wie berichtet den bisherigen Kindergarten im Ortsteil Rieshofen, der zu klein geworden ist, ersetzen. Es soll drei Kindergartengruppen sowie eine Kinderkrippe geben.

Der Neubau soll außerdem Platz für einen neuen Sitzungssaal für den Gemeinderat, der auch als Gemeinschaftssaal für andere Veranstaltungen zu nutzen wäre, bieten. Bisher ist der Sitzungssaal im Schulhaus untergebracht - die Schule wird langfristig jedoch voraussichtlich selbst Bedarf an diesem Raum haben; wenn es etwa an die Umwandlung in eine Ganztagsschule gehen wird.

Markus Birkner (Grüne) hatte zu Beginn der Sitzung noch mit einem Antrag zur Geschäftsordnung versucht, die Entscheidung aufteilen zu können. Wie er nach der Sitzung auf Anfrage sagte, gehe es darum, dass er die Verknüpfung von Kindergarten und Sitzungssaal kritisierte, er sei nicht dafür, dass der Sitzungssaal im geplanten Neubau, der noch etwas oberhalb der Schule entstehen soll, mitgeplant wird. In der Sitzung wurde darüber ebenfalls kurz diskutiert. Helmut Drieger (CSU/CFW) verwies darauf, dass der Beschluss zur Ausschreibung des Wettbewerbs am 5. Dezember 2017 einstimmig gefasst worden sei. Werner Madlinger (FW) bestätigte das, meinte aber auch sich erinnern zu können, dass über die Möglichkeit gesprochen wurde, dass man über einen Gemeindesaal konkret noch später abstimmen könne. Werner Hausmann (FW) sagte, der Antrag jetzt käme entweder "zu spät oder zu früh". Im weiteren Verfahren, wenn die ersten Kostenschätzungen vorliegen, werde man sicher noch über den Saal diskutieren - auch im Hinblick darauf, was man sich leisten könne. Der Antrag zur Geschäftsordnung wurde gegen die Stimmen von Markus Birkner und Angelika Liepold (FW)) abgelehnt.

Liepold und Birkner lehnten auch die Genehmigung des Protokolls vom 4. Juli ab. Birkner kritisierte, dass darin einige Fakten fehlten. In der Sitzung wurde zudem über Art und Weise der Protokolle diskutiert. Bürgermeister Schermer erklärte, dass grundsätzlich nur Ergebnispro-tokolle geführt würden - ohne Schilderung von Diskussionen oder namentlicher Nennung von Abstimmungsverhalten. Damit sei man bisher gut gefahren - es gehe ja um die Sache und nicht um Profilierung. Angelika Liepold merkte an, dass Protokolle in vergangenen Jahren allerdings durchaus ausführlicher gewesen seien.

Zum Ende der Sitzung verwies Bürgermeister Schermer auf die Gemeindefahrt des Gremiums am 27. Juli. Außerdem regte er an, die Idee eines "Gemeindeentwicklungskonzeptes" weiterzuverfolgen. Damit könnten die "vielen guten Ideen und Anregungen unserer engagierten Bürger" gebündelt werden, eventuell gebe es auch Fördermittel. Weitere Informationen soll es dazu nach der Sommerpause geben.

Eva Chloupek