Eichstätt/Böhmfeld
Weltrekord für Schülerin

Julia Hein hat im größten virtuell spielenden Musikensemble mitgespielt

22.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:18 Uhr
Mit gebotenem Abstand nahm Julia Hein, Sechstklässlerin am Gabrieli-Gymnasium, die Glückwünsche ihres Schulleiters Adalhard Biederer zum Weltrekord entgegen. Freudig präsentiert sie dabei Urkunde und Pullover. −Foto: Beierl

Eichstätt/Böhmfeld - Einen beachtlichen Weltrekord kann nun Julia Hein aus Böhmfeld vorweisen.

Sie muss sich den Rekord zwar mit weiteren 1319 Menschen aus 44 Nationen teilen, aber immerhin! Es geht darum, beim "größten virtuell spielenden Musikensemble" mitgewirkt zu haben, das die Ballade der Scorpions "Rock me like a Hurricane" im Orchester und als Chor aufgeführt hat.

Die Idee zu diesem "Corona Spezial Online Orchester" hatte der Musiklehrer Jens Illemann aus Schleswig-Holstein. Jede einzelne Instrumenten- und Gesangspartie wurde zuhause separat eingeübt und dann digital an Illemann verschickt. Und dieser montierte daraus ein Musikvideo, das auf YouTube ausgestrahlt wird und sich hören lassen kann.

Julia Hein, die die sechste Klasse am Gabrieli-Gymnasium besucht und dort als Pflichtinstrument Violine spielt, stieß aus Zufall zu diesem Projekt dazu. Die Mama hatte davon erfahren und ihre Tochter dann darauf aufmerksam gemacht. Julia war sofort Feuer und Flamme für diese Idee. Denn zum einen ging es darum, wieder einmal - wenn auch nur virtuell -für ein großes Ensemble zu spielen. Zum anderen war ihr auch, wie sie schmunzelnd erzählt, in der Freizeit einfach langweilig. Denn ihre anderen Hobbies wie Turnen oder Voltigieren konnte sie nicht mehr wie gewohnt ausüben. Also wurde nun für diese Sache geübt. Zunächst musste sie sich zwischen der ersten und zweiten Violine entscheiden (sie nahm die zweite), dann bekam sie die Noten zugeschickt. Eine Stunde Übungszeit pro Tag musste schon sein, und das eine Woche lang. Gespielt wurde zunächst ohne Klangbeispiel, später mit der Vorlage des ganzen Ensembles. Besonders schwierig war es dabei, den exakten Takt einzuhalten. Hier musste die Mama sie zunächst mit den Taktschlägen unterstützen und auch ihr privater Geigenlehrer stand ihr per Videokonferenz zur Seite. Als sie es dann zum ersten Mal geschafft hat, genau im Rhythmus zu bleiben, war sie "happy". Nach dem Einschicken ihrer Partie musste sie noch eine Woche warten, bis das Stück veröffentlicht wurde und der Weltrekord feststand. Da gab es dann schon eine kleine Feier im Kreis der Familie. Als offizielle Belohnung wurde ihr eine Urkunde und ein Pulli zugeschickt, auf dem der Schriftzug "Weltrekordlerin" auftaucht. Und weil das Ganze "voll Spaß" gemacht hat, soll es jetzt sogar noch weitergehen, vorerst zumindest für einen Monat. Das nächste Stück ist "Eye of the Tiger" von Survivor und wer weiß, vielleicht lässt sich der alte Weltrekord ja noch toppen.

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