Eichstätt
"Is Weihnachten net mehr?"

Abwechslungsreiches Programm beim Adventssingen der "Heidingsfelder Umdrahd'n" im Spiegelsaal

14.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:02 Uhr
Der Spiegelsaal im Landratsamt bot das beeindruckende Ambiente für das gelungene Adventskonzert des Eichstätter Männerchors "De Heidingsfelder Umdrahd'n" und deren Gäste unter der Leitung von Karl-Heinz Rackl. −Foto: Ochsenkühn

Eichstätt (och) Keinen freien Platz mehr gab es im Spiegelsaal des Eichstätter Landratsamts bei der mittlerweile schon traditionellen besinnlichen Feierstunde des Eichstätter Männerchors "De Heidingsfelder Umdrahd'n".

Unter dem Motto "Is Weihnachten net mehr? " gelang es auch in diesem Jahr wieder, die Besucher in vorweihnachtliche Stimmung zu versetzen.
Als musikalische Begleiter durch das Konzert konnte Chorleiter Karl-Heinz Rackl die Eichstätter Bläserformation "Brasstett", die Querflötengruppe Titting, den Lippertshofener Viergesang sowie die Sopranistin Gitti Rüsing präsentieren. Die Texte wurden ruhig und besinnlich von Vorleser Willi Graubmann vorgetragen.

Inhaltlich ging es um die Frage, wie in der heutigen Zeit Weihnachten gefeiert und dem Wunsch- und Geschenkerausch immer mehr Wichtigkeit eingeräumt wird. Besonders nachdenklich machten die Gedanken eines alten einsamen Mannes, der Weihnachten alleine feiern muss, seine Kinder amüsieren sich derweil auf Gran Canaria. Das musikalische Fundament bauten mit festen, wohligen Tönen die Mitglieder des Brasstetts. Diese spannten den Bogen von "Tollite Hostias" bis zu dem baskischen Weihnachtslied "The Angel Gabriel". Der Lippertshofener Viergesang überzeugte das Publikum mit nicht so bekannten Liedern wie "Brennt a Liacht drin im Stall" und "Nun es nahen sich die Stunden". Die Querflötengruppe Titting überraschte mit perfekt vorgetragenen Stücken, wobei auch schwierige Stücke wie "In dulci jubilo" mit einer gewissen Leichtigkeit und harmonisch präsentiert wurden. Unbestrittener Höhepunkt war der Auftritt der Sopranistin Gitti Rüsing, die bei ihrem professionell vorgetragenen "Ave Maria" von Frank Rohne am Flügel begleitet wurde.
Der Männerchor zeigte mit seinen Liedern die große Bandbreite seines Könnens, es wechselten sich stimmgewaltige und dann wieder feinfühlig-piano gehaltene Passagen ab. Mit "Herbei o ihr Gläub'gen" (Solisten: Georg Heberl, Stefan Kaspar, Walther Glück, Norbert Gabel) eröffnete der Chor das Konzert, mit "Als die Welt verloren" wurde der Liederbogen weiter über das aus Polen stammende "Lulajze Jezuniu", das in Originalsprache gesungen wurde, bis zu "Maria durch ein Dornwald ging" gespannt. Beim Spiritual "My Lord what a morning", bei dem der Chor in gewohnt professioneller Manier von Frank Rohne begleitet wurde, stellten die Solisten Stefan Kaspar und Georg Heberl ihr Können unter Beweis und wechselten sich mit dem Chor in der Gesangsführung und Dominanz der Stimmen gefühlvoll ab.
Nach dem gemeinsam gesungenen Lied "Oh, du fröhliche" entließ man die Zuhörer mit dem Wunsch, dass jeder für sich etwas mitnehmen kann. Lang anhaltender Applaus belohnte die Musizierenden und Karl-Heinz Rackl, den Dirigenten des Chores und Organisator der Veranstaltung.