Kinding
Wechsel im Marktrat Kinding

Georg Brandstetter übernimmt den Platz von Ulrike Neumann

12.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:38 Uhr
Nachrücker in den Gemeinderat: Georg Brandstetter (Mitte) wurde von Bürgermeisterin Rita Böhm (links) als neuer Marktrat vereidigt. Er folgt auf Ulrike Neumann, die aus familiären Gründen aufhörte. −Foto: Lund

Kinding (EK) Georg Brandstetter wurde als nachrückender Gemeinderat bei der jüngsten Marktratssitzung von Bürgermeisterin Rita Böhm vereidigt. Zuvor wurde Ulrike Neumann nach fast zehnjähriger Amtszeit auf eigenen Wunsch verabschiedet.

Neumann war 2008 erstmals in den Kindinger Gemeinderat gewählt worden. Im September hatte das Gremium ihrem Rücktrittsgesuch aus familiären Gründen zugestimmt. Böhm dankte der engagierten Gemeinderätin auch im Namen der Markträte für ihre langjährige Tätigkeit und bedauerte ihr Ausscheiden. Sie habe ihre offene Art sehr geschätzt, sagte Böhm. "Die Tätigkeit im Gemeinderat war sehr interessant und lehrreiche für mich", sagte Neumann. Sie habe unter anderem erfahren, dass nicht alles so schnell geht, wie man es am Stammtisch diskutieren kann. Sie dankte der Bürgermeisterin für die gute Arbeit, die sie leiste sowie den Kollegen für die gute und konstruktiver Zusammenarbeit. Mit einem herzlichen Applaus und einen Blumenstrauß wurde die Enkeringerin verabschiedet.

Der aus Kinding stammende Georg Brandstetter, der unter anderem bereits als aktives Mitglied der Kindinger Feuerwehr ehrenamtlich tätig ist, fand als neuer Gemeinderat schnell seinen Platz im Gremium und sprach anschließend die Eidesformel. Böhm überreichte ihm offiziell die Geschäftsordnung, "das Grundgesetzt des Gemeinderates", wie sie es nannte. Er tritt als Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss und als stellvertretendes Verbandsmitglied im Wasserzweckverband die Nachfolge von Neumann an.

Anschließend informierte die Bürgermeisterin über die Entwicklung laufender Projekte in der Gemeinde. Am Wochenende werde die Kinderkrippe "nach einer sensationell kurzen Bauzeit von nur einem Jahr" eingeweiht. "Es hat alles wie in einem Räderwerk ineinander gegriffen", freute sich Böhm über den reibungslosen Verlauf dieser großen Investitionsmaßnahme. Die Ausgaben beliefen sich auf 1865000 Euro und blieben weit unter den geschätzten Kosten von 2,4 Millionen Euro. Davon entfielen 1358000 Euro auf den Baukörper und die Ausstattung, weitere 507000 Euro auf Planungs- und Nebenkosten sowie Erschließungsbeiträge, etwa für Kanal- und Wasseranschluss. Für die 36 Krippenplätze gab es Fördergelder des Freistaates Bayern in Höhe von 385000 Euro und 378000 Euro im Rahmen des Investitionsprogramms Kinderbetreuungsfinanzierung 2017 bis 2020 durch das Bundesministerium für Familie.

Auch über den Verlauf der Dorferneuerung in Erlingshofen zeigte sich Böhm zufrieden. In den kommenden Wochen werde die Staatsstraße komplett neu asphaltiert, wobei sich Staat und Wasserzweckverband die Kosten teilen. Die nächsten Maßnahmen im Bauabschnitt vier werden die Bachrenaturierung, die Gestaltung des Dorfplatzes und die Erneuerung der Straße hinter dem Feuerwehrhaus sein.

Auch der Breitbandausbau zeige Fortschritte. In den kommenden Wochen werde Enkering, Schafhausen und Erlingshofen "online" gehen, wie Böhm berichtete. Lediglich in Ilbling fehle noch der Anschluss an das Breitbandnetz.

Böhm informierte auch, dass nach Beratungen mit der Stadt Beilngries der Anschluss an die dortige Kläranlage nicht möglich sei. Ein Antrag auf Verlängerung des Wasserrechts für die Kläranlage Pfraundorf sei daraufhin beim Wasserzweckverband gestellt worden. Mit der Beauftragung des Ingenieurbüros U.T.E., mit der Planung der neuen Kläranlage zu beginnen, seien die ersten Schritt nun eingeleitet worden. Diese soll bis zum Frühjahr 2019 abgeschossen sein, der Bau sei dann für 2020 und 2021 vorgesehen.

Der Fachkräftemangel und volle Auftragsbücher lassen jedoch die Realisierung anderer Projekte stocken. Für die Errichtung des mit LEADER-Mitteln geförderten Wasserspielplatzes in Enkering, die Wiederherstellung des Verkehrsübungsplatzes, der Parkplätze an der Kinderkrippe sowie für die Errichtung des Pumpwerkes in Kinding wurden auf Ausschreibungen keine Angebote abgegeben. Die Gemeinde werde nun nach einer Überarbeitung des Leistungsverzeichnisses für den Wasserspielplatz erneut in die Ausschreibung gehen. Auch bei den anderen Projekten wird sich die Gemeinde erneut um Angebote bemühen.

Sabine Lund