Walting
Walting hat keinen Kirchenchor mehr

Nach 31 Jahren gestaltete die Gruppe um Alois Mayer zum letzten Mal einen Gottesdienst

17.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:47 Uhr
Chorleiter und Dirigent Alois Mayer bei seinem letzten Einsatz mit dem Kirchenchor Walting: Nach 1100 Proben und 250 Aufführungen löst sich die Gruppe nun auf. Stellvertretend für die Pfarrei Walting bedankten sich Pfarrer Michael Krüger und Bernadette Wittmann bei Alois Mayer für sein Engagement. −Foto: Strauß

Walting (EK) Am Ende wurde es emotional: Dirigent und Chorleiter Alois Mayer trat nach einem festlichen Gottesdienst in der Waltinger Kirche ans Lesepult und tat offiziell die Auflösung des Waltinger Kirchenchores kund – nach 31 Jahren.

Alois Mayer bedankte sich bei den vielen Aktiven, die mit ihren Stimmen den Chor bereicherten, insbesondere aber bei denen, die seit der ersten Stunde dabei waren. Ein „herzliches Vergelt’s Gott“ sagte er auch dem Organisten Johann Rixner, der den Chorgesang unzählige Male begleitete, und nicht zuletzt den Gläubigen, dem Kirchenvolk fürs geduldige Zuhören und dass das eine oder andere Mal die Messe „ein bisserl verlängert wurde“. Das „Ave Maria“ setzte den Schlusspunkt des Gottesdienstes und auch für die Sangesgruppe. Bei einem der ersten Auftritte habe man das gleiche Stück gesungen, sagte Alois Mayer. Das habe mit dem jungen Chor damals freilich nicht so perfekt geklungen, wie auch der frühere Lehrer in Walting, Candidus Schneider, zynisch konnotierte: „Sie hätten besser ,Auweh Maria’ gesungen.“

Den feierlichen Abschiedsgottesdienst zelebrierte Pfarrer Michael Krüger. Krüger und Bernadette Wittmann bedankten sich stellvertretend für die Pfarrei beim Chorleiter Alois Mayer, stellvertretend wiederum für die noch aktiven Sänger mit einem Präsentkorb.

Am 26. Februar 1986 hatte sich der Chor zur ersten Probe getroffen – schon damals in der Alten Schule. Während der Zeit des Umbaus zum Pfarrzentrum „Alte Schule“ wichen die Sänger in den Jugendraum im Pfarrhaus und in die Räume der jetzigen Schule aus, kehrten aber wieder an den Ursprungsort zurück.

Zustande gekommen war das erste Treffen auf Anregung und Initiative von Pfarrer Sebastian Meyer, der an Alois Mayer herantrat mit der Bitte, doch in Richtung Kirchenchor etwas zu unternehmen. Am Anfang war das Interesse am Chor und am Singen auch groß, doch die letzten Jahre mangelte es dann zunehmend an Nachwuchs. Um ein Dahindümpeln zu verhindern, habe man sich entschlossen, die Gruppe aufzulösen, sagte Chorleiter Mayer. Nach 31 Jahren waren es jetzt noch 16 Sänger. Die Gesamtzahl der Proben liegt bei etwa 1100, um in 250 Auftritten eine perfekte Vorstellung geben zu können. Viele festliche Anlässe, seien es Osternacht, Christmette oder Karfreitag gewesen, Advents- und Marien-Singen: Sie alle werden ohne die gesangliche Begleitung ein Stück ärmer sein oder vorerst gar nicht mehr stattfinden.