Denkendorf
Waldstück wird ausgeklammert

Sitzung des Gemeinderats in Denkendorf - Neue Tragkraftspritzen für Feuerwehren

28.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:14 Uhr
Hans-Peter Gabler
Das Gewerbegebiet "Am Limes" wie es vorläufig weiter verfolgt wird - ohne Einbindung des angrenzenden Waldstückes. −Foto: Gabler

Denkendorf (EK) Für das Gewerbegebiet "Am Limes" Bauabschnitt II war geplant, ein Waldstück mit rund 2,4 Hektar mit einzubeziehen und abzuholzen. Dies ruft allerdings die Naturschutzbehörde auf den Plan und das Landratsamt in Eichstätt fordert spezielle Untersuchungen. Bürgermeisterin Claudia Forster begrüßte dazu auf der jüngsten Gemeinderatssitzung Wolfgang Schmidt von der Firma Bilanum, die mit der Untersuchung beauftragt war.

Er stellte das Ergebnis der Artenschutz-Kartierung vor. Untersucht wurden Vögel, Reptilien, Tagfalter, Fledermäuse, Totholz-Bewohner und Bilche. Für eine Nutzungs- und Strukturkartierung ist ein erhöhter Ausgleichsbedarf für die Waldfläche nötig, informierte er. Außerdem sind FCS (bestandserhaltende) und CEF (vorgezogene) Maßnahmen dringend geboten. Damit legt der Bund Naturschutz hohe Auflagen an eine Umsetzung, die natürlich auch mit erheblichen Kosten verbunden ist.

Deshalb waren die Mitglieder des Gremiums der Meinung, dass vorab eine Kosteneinschätzung erforderlich ist und sahen insgesamt schlechtere Möglichkeiten, die Parzellen zu verkaufen. Forster war es dagegen wichtig, das Gewerbegebiet weiter voran zu treiben, da ihr bereits Angebote von Bauherren vorlägen. Das Gremium überlegte, das Waldstück aus dem Plan heraus zu nehmen. Damit würden immer noch rund zehn Hektar Bebauungsfläche übrig bleiben. Einstimmig entschied das Gremium, das Waldstück auszuklammern und den Bebauungsplan vorläufig weiterzuführen.

Der Tagesordnungspunkt über eine Einstellung eines Auszubildenden für die Verwaltung wurde mit Zustimmung aller Mitglieder des Gemeinderats aus dem nichtöffentlichen Teil vorgezogen ohne Namensnennung der betroffenen Personen. Von neun Bewerberinnen - alle mit der nötigen Qualifikation - sollte eine ausgewählt werden. Laut Forster wäre auch ein Arbeitsplatz für eine zweite Einstellung vorhanden. Auch die Gremiumsmitglieder sahen darin einen Vorteil. Einstimmig wurde beschlossen, für die Jahre 2019 bis 2022 zwei Verwaltungsfachangestellte einzustellen.

Für die Feuerwehren Bitz, Gelbelsee, Zandt und Dörndorf sollten jeweils Tragkraftspritzen angeschafft werden. Forster lagen zwei Angebote dazu vor. Sie informierte das Gremium, dass das Wirtschaftlichste mit 58800 Euro den Zuschlag erhielt. Die Zuwendungen pro Pumpe mit 4500 Euro sind abgesegnet.

In der vergangenen Sitzung hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, die gemeindliche Satzung aufgrund der Schließung der Erdaushubdeponie Gelbelsee anzupassen. Das Landratsamt verlangt für eine Weiterverfüllung ein erneutes Verfahren. Damit wäre eine Weiternutzung auch zeitlich nicht vor der Fertigstellung der Deponie in Dörndorf möglich.

Zudem wurde festgestellt, dass noch eine weitere Anpassung hinsichtlich der Abgabe von Bauschutt erforderlich ist. Bei Satzungserlass im Jahr 2009 betrugen die gemeindlichen Entsorgungskosten rund 25 Euro pro Kubikmeter, heute betragen sie 49 Euro. Zur Kostendeckung sollten die Gebühren angepasst werden. Empfohlen wird eine Verdoppelung. Ein Eimer pro Öffnungstag soll weiterhin frei bleiben. Ein Gemeinderatsmitglied gab zu bedenken, dass bei hohen Preisen die Gefahr für wilde Ablagerungen größer werde. Einstimmig wurde beschlossen, den Tagesordnungspunkt zu vertagen.

Die Widmung der Ortsstraße "An der Windmühle" in Schönbrunn mit einer Länge von 1,7 Kilometern wurde vom Gremium ohne Gegenstimme angenommen.

Innenbereich wird neu geplant:

Denkendorf (hpg) Der Bebauungsplan 21 "Innenbereich Denkendorf" hatte im Vorfeld und bei einer vergangenen Sitzung schon ordentliche Wellen geschlagen. Nach der Vorstellung erster Entwürfe durch Investoren wurde damals schnell klar, dass der Ort für ein solches Bauvorhaben ungeeignet ist. Dazu hat sich auch schnell eine Bürgerinitiative gebildet, die den Sachverhalt genauer prüfen und Vorschläge erarbeiten wollte.

Klaus Alders von der Bürgerinitiative hat nun die Fakten zusammengetragen und vorgestellt. Besonders problematisch gestalte sich dabei die Grundflächenzahl (GRZ) und die Geschossflächenzahl (GFZ). Diese bestimmen die Gebäudehöhe. Nach allgemeiner Auffassung und detaillierter Betrachtung der Zahlen und Pläne, ist man gemeinschaftlich der Überzeugung, dass der bestehende Plan in seiner Ausprägung für den Ort überdimensioniert und so nicht umgesetzt werden solle.

Forster wies aber darauf hin, dass die Gemeinde dem Siedlungsdruck der Menschen und dem Wunsch nach Wohnraum Rechnung tragen müsse. Sie plädierte für eine zukunftsfähige Anpassung des bisherigen Planes.

Das Gremium nahm die bisherigen Ausarbeitungen zustimmend zur Kenntnis und beschloss die Beauftragung eines professionellen Städteplanungsbüros zu einer detaillierten Ausarbeitung. In die Abstimmung waren sowohl die Bürgerinitiative und der Bauausschuss einbezogen.

Hans-Peter Gabler