Eichstätt
Vom Amazonas in den eigenen Garten

Projekt Klimagarten beschäftigt sich mit Schwarzerde - 20 Teilnehmer bei Infoveranstaltung

18.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:20 Uhr
Zwei Hochbeete wurden vorbereitet. Im nächsten Jahr soll Gemüse angepflanzt werden, um zu sehen ob der Ernteerfolg den hohen Erwartungen entspricht. −Foto: Lachmann

Eichstätt - Dem seit einigen Jahren unter Gartenfreunden andauernden Hype um die Schwarzerde (Terra Preta) aus dem Amazonasgebiet ist eine Gruppe Interessierter am vergangenen Samstag im Kapuzinergarten Eden auf den Grund gegangen. Die Veranstaltung war ein Beitrag zu den Ingolstädter Tagen der Nachhaltigkeit und trotz Regenwetter haben rund 20 Teilnehmer, mit Gummistiefeln und Mund-Nasen-Schutz ausgestattet, ihren Weg in den Gemeinschaftsgarten gefunden.

Die Erdmischung, die inzwischen auch in einigen Baumärkten angeboten wird, wurde dabei selbst aus Grasschnitt vom Sportplatz in Wasserzell, Pferdemist, Pflanzenkohle sowie Gesteinsmehl hergestellt. Zum Start des mehrwöchigen Fermentationsprozesses begossen die Teilnehmer die Mischung im letzten Schritt mit Effektiven Mikroorganismen (bestehend aus Hefepilzen, Milchsäurebakterien, Photosynthesebakterien) und komprimierten die neue Hochbeet-Befüllung durch kräftiges Stampfen. Wie Referent Thomas Schwab erklärte, sollen durch die Fermentation die Nährstoffe erhalten bleiben statt wie im Kompost großteils abgebaut zu werden. Durch die Einlagerung in den Poren der Kohle bekommen die Mikroorganismen dauerhaft eine für sie förderliche Umgebung, wodurch sie neue Nährstoffe bilden können. Dies reduziert den Bedarf an Dünger deutlich, hieß es. Wenn alles richtig gemacht wurde, sollte die Pflanzenkohle in der Erde über lange Zeit erhalten bleiben und dadurch Kohlenstoff der Atmosphäre entzogen werden. Der Versuch geht mit dem Anbau von Gemüse im nächsten Jahr weiter. Dann wird sich der Effekt am Ertrag messen lassen. Im Garten muss sich schließlich jeder Hype am tatsächlichen Ernteerfolg beweisen. Während ein Teil der Gruppe an den Hochbeeten arbeitete, bot die Projektkoordinatorin Hannah Lachmann für die andere Hälfte einen Rundgang durch den Gemeinschaftsgarten an, im Anschluss wurde getauscht. Während der Gartenführung erläuterte sie, wie dort nach den Prinzipien der Permakultur gemeinschaftlich gearbeitet wird und wie man sich beteiligen kann. Weitere Infos und nächste öffentliche Termine im Rahmen des Projekts Klimagarten Eichstätt gebt es unter https://nachhaltigkeit-ev.de/klimagarten.

EK