Eichstätt
Auf Kante genäht

07.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:18 Uhr
Resultat des barrierefreien Ausbaus des Eichstätter Stadtbahnhofs: eine Stolperschwelle mit einem Höhenunterschied von bis zu zwölf Zentimetern. −Foto: Knopp

Eichstätt (kno) Zugegeben - die Angelegenheit ist etwas kompliziert und hat auch ein wenig mit Mathematik zu tun, was bekanntlich nicht jedermanns Sache ist.

Es geht um den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Eichstätt und den angrenzenden Bahnsteig.

Der ZOB wurde ja vor gar nicht allzu langer Zeit für teures Geld (3,6 Millionen Euro) gebaut - der Bahnsteig wurde vor kurzem für ebenfalls nicht wenig Geld (800000 Euro) von der Bahn barrierefrei gestaltet. Am Übergang zum ZOB ist allerdings Schluss mit der Barrierefreiheit - hier prangt nämlich eine etwa 30 Meter lange Stolperschwelle mit bis zu zwölf Zentimetern Höhenunterschied, momentan noch abgesichert durch markante Baustellenabsperrungen.

Wie konnte das passieren? Die Hauptrolle spielt dabei das sogenannte Quergefälle (Neigung der Fahrbahnoberfläche rechtwinklig zur Straßenachse). Hier hat die Bahn 2,5 Prozent angesetzt - nötig wären aber laut Auskunft von Stadtbaumeister Manfred Janner etwa drei Prozent gewesen, um hier einigermaßen eine Angleichung der beiden Pole zu schaffen. Die Bahn baut allerdings nur mit maximal 2,5 Prozent Quergefälle. Punkt. Zur Verdeutlichung: Die von der Stadt geforderten 0,5 Prozent mehr entsprechen einem halben Zentimeter pro Meter.

Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen beziehungsweise die Stolperkante da. Und die muss irgendwie entschärft werden. Das Problem soll nun mit einer Betonsitzbank und dem Anbringen von Geländern beseitigt werden. Kostenpunkt: rund 15000 Euro. Die übernimmt freundlicherweise die Stadtkasse.