Eichstätt (kno) Die Vorbereitungen liefen über drei Tage, der eigentliche Akt vollzog sich in einer guten halben Stunde: So lange dauerte es am Donnerstagmorgen, bis der Herzogsteg in Eichstätt in der Mitte auseinanderbrach, nachdem ihm eine Spezialfirma mit einem Riesenmeißel und einem Betonbeißer entsprechend zugesetzt hatte.
In den Tagen zuvor waren fast 1000 Tonnen Schotter in die Altmühl gekippt worden, damit der mächtige Abrissbagger auch einen sicheren Stand hatte. Die Reste des Bauwerks werden jetzt nach und nach zerkleinert und abtransportiert.
Die stark frequentierte Fußgängerbrücke über die Altmühl, die die Altstadt mit der Spitalstadt verbindet, war im Dezember 2016 gesperrt worden, weil sie in der Mitte etwas abgesackt war und sich Teile am Spitalstadtufer verschoben hatten. Im Januar 2017 hat das Technische Hilfswerk den Ersatzübergang errichtet. Der Herzogsteg wurde 1975/76 gebaut und hat damals rund 196 000 D-Mark gekostet.
Die Kosten für die neue Brücke sind vorläufig auf 1,15 Millionen Euro taxiert. Wie der künftige Fußgängersteg aussehen wird, soll ein Gestaltungswettbewerb klären. „Wünschenswert“ sei eine Fertigstellung im Frühjahr 2020 zur Eröffnung des neuen Hotels in der Spitalstadt, hatte es zuletzt geheißen. Die Vorgaben sind klar: Die Brücke soll mindestens drei Meter breit und weitestgehend barrierefrei sein. Dies aber mit der dortigen Hochwassersituation unter einen Hut zu bringen, gilt als große Herausforderung.