Adelschlag
Diskussion um Radweg kommt in Schwung

Gemeinderat Adelschlag beschließt Sanierungsvariante für Pietenfelder Kinderhaus

18.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:13 Uhr
Radfahrer haben es nicht leicht, den Adelschlager Kirchenbuck zu überqueren, der an der Verbindungsstrecke zwischen Eichstätt und Neuburg liegt. Hier wird lieber auf den westlich gelegenen Guggenhofer Weg ausgewichen (großes Bild), der nun für Radfahrer ertüchtigt wird. −Foto: Alberter

Adelschlag (ado) Mit einem altbekannten Thema durfte sich der Adelschlager Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigen: der Radwegverbindung zwischen den Orten Adelschlag und Pietenfeld.

Grund dafür war der Antrag von Bürgern auf Ertüchtigung einer Ausweichroute.

Diese führt auf dem Guggenhofer Weg nördlich der Adelschlager Siedlung "Unterer See" in Richtung Weißenkirchen. Seit der letzten Wegbaumaßnahme durch die Jagdgenossenschaft häufen sich Klagen der Radfahrer, da der rund ein Kilometer lange und grob geschotterte Weg über einen Hügel nur noch mit Mühen zu befahren sei.

Die Trasse parallel zur Staatsstraße 2035 des im Volksmund bekannten "Kerchabuck" erfreut sich die letzten Jahre nicht nur bei Radfahrern aus südlicher Richtung immer größerer Beliebtheit. Mehrere Bürger haben nun einen Antrag auf einen radfreundlichen Ausbau des Weges gestellt, der nach Aufbringen eines Sand-Splitt-Gemisches mit entsprechender Nachbearbeitung als radtauglicher Wirtschaftsweg gelten soll. Die Aufteilung künftiger Unterhaltskosten mit den örtlichen Jagdgenossenschaften müsste noch entsprechend verhandelt werden.

Der Beschlussvorschlag auf Ertüchtigung des Weges fand bei den Gemeinderäten regen Anklang und wurde einstimmig abgesegnet.

Vom Tisch war das Thema Radwegverbindung dennoch nicht, da nach wie vor die Verbindung zwischen Adelschlag und Pietenfeld entlang der Staatsstraße zur Debatte steht. Ein Ausbau, der bereits in den Jahren 2002 bis 2008 beantragt, geplant und verhandelt wurde, scheiterte aus zweierlei Gründen: Ein Grund waren die erfolglosen Verhandlungen zum Erwerb des dafür benötigten Bodens, ein weiterer Grund die Brücke über die Bundesstraße B13. Laut amtlicher Definition muss nämlich ein Radweg sowohl einen Anfangs- als auch einen Zielort haben, ein Teilausbau gilt als nicht förderfähig.

Bürgermeister Andreas Birzer präsentierte den Räten eine aktuelle Planung mit einer Route, die westlich der Staatsstraße im Bereich des Gewerbegebietes Adelschlag hin zum Kreisel und von dort über eine Querungshilfe auf bestehenden Wirtschaftswegen südlich der Bundesstraße zur Pietenfelder Ampelanlage führt. Nach Auskunft des Staatlichen Bauamtes Ingolstadt ist diese Verbindung nicht im Radverkehrsprogramm "Bayern 2025" enthalten, könnte aber nach Erfüllung der rechtlichen Voraussetzungen (Stichwort "Grunderwerb") und entsprechenden Vorplanungen und Abstimmungen mit dem staatlichen Bauamt mit Unterstützung staatlicher Fördergeldern gebaut werden.

Auch die zweite Alternativroute über die alte Römerstraße "Via Raetica" östlich von Adelschlag nach Pietenfeld wurde kurz betrachtet: Hier kann die Bundesstraße 13 über die Ampelanlage in Pietenfeld ebenfalls sicher überquert werden. Für die Radfahrer auf dem Weg nach Eichstätt bedeutet dies wiederum einen Umweg, noch dazu auf nicht radtauglich ausgebauten landwirtschaftlichen Wegen. In einem Beschluss bekannte sich der Gemeinderat einstimmig zur aktualisierten Trasse entlang der Staats- und Bundesstraße. Ein konkreter Zeitplan zum weiteren Vorgehen wurde nicht bekannt.

Die Kinderkrippe in Pietenfeld hat nach ihrer Einweihung Anfang Oktober den Betrieb aufgenommen, nun musste sich der Rat für eine Sanierungsvariante des Altbaus entscheiden. Mitte September stellte Architekt Josef Böhm verschiedene Sanierungsvarianten bis zu einer Gesamtinvestitionssumme in Höhe von 750000 Euro vor. Um die Varianten genauer betrachten zu können, verwies der Rat die Entscheidung an den Bauausschuss weiter, dieser nahm Anfang Oktober das Alte Schulgebäude bei einem Ortstermin genauer unter die Lupe. Dabei konnten einige Punkte zusammen mit dem Architekten betrachtet und diskutiert werden, so dass nun eine konsensfähige Sanierungsvariante vorliegt.

Die Bruttokosten dieser Variante liegen bei 440000 Euro, entsprechende Fördermittel aus dem FAG-Topf (Hochbauförderung aus dem bayerischen Finanzausgleichsgesetz) werden nach Fertigstellung der Unterlagen beantragt. Diese Variante fand nun die Zustimmung aller Gemeinderäte. Der Beginn der Arbeiten ist auf Frühjahr 2019 terminiert und soll möglichst effizient bis zum Herbst über die Bühne gehen. Über notwendige Auslagerungen wird nach Erstellung eines konkreten Zeitplans entschieden.