Eichstätt
Verbindung zwischen Kultur und Handel

Die Aktionstage rund um den Weltfrauentag erwiesen sich als großer Publikumsmagnet - Bilanz

27.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:39 Uhr
  −Foto: Kusche

Eichstätt - Nach der bereits sechsten Auflage der diesjährigen Eichstätter Frauentage und des Aussetzens der Veranstaltungsreihe im vergangenen Jahr konnten die Organisatorinnen ein rundherum positives Resumee ziehen.

"Unsere Ausstellung erfreute sich großer Attraktivität, alle Veranstaltungen waren gut besucht, und wir hatten auch dieses Mal wieder interessante politisch-soziale Schwerpunkte mit engagierten Referentinnen", sagte Susanne John-Sparaga im Namen des vierköpfigen Organisationsteams.

In der Tat fanden sich im Programmheft der Frauentage Veranstaltungen und Aktionen für jeden etwas Spannendes - abwechslungsreicher konnten sich drei Tage in Eichstätt im Monat März wohl kaum füllen lassen. "Göttin sei Dank, dass die Frauentage gerade noch mit Publikum und ohne Einschränkungen durchgeführt werden konnten", so fasst es Franziska Braun-Wiedmann, Mitorganisatorin der Frauentage, mit Blick auf die Corona-Krise zusammen. Manche Besucher kamen mehrmals und einige sogar bis aus Augsburg, Nürnberg und Aalen, um beispielsweise die Textilausstellung zu sehen.

Mit großem Engagement angenommen wurden auch die beiden von Mitgliedern von Jurastoffwerk geleiteten Workshops am Freitag und Sonntag, die der Ausstellung Lebendigkeit verliehen und neugierig auf Themen rund um Textilkunst machten, so Braun-Wiedmann. Corona-bedingt konnten die beiden Workshops am Samstag indes nicht stattfinden. Dafür sei die Johanniskirche jedoch am Samstagabend beim Konzert mit den drei Musiknetz-Lehrkräften, Sängerin Stephanie Graf, Gitarrist Gergely Szurgyi und Pianist Alexander Schlegel, voll besetzt gewesen und habe großen Anklang gefunden, resümierte das Orga-Team.

Zufrieden mit der Resonanz auf die Frauentage zeigten sich auch Mema-Keramik-Inhaberin Maria Emslander-Haugg (Lesung Cinzia Tanzella), Claudia Forster (Stadtbücherei/Michaelisbund Lesung Carmen Mayer) und Rebecca Böhm (faires Frühstück). Voll besetzte Räume, ein begeistertes Publikum, eine schöne entspannte Atmosphäre und viel positives Feedback machten die drei Veranstaltungen zu schönen Erlebnissen am Samstagabend und Sonntagvormittag. Auch die Leiterin der orientalischen Tanzschule Mia Luna, Sabine Bittlmayer, freute sich über den guten Besuch ihrer Tanzveranstaltungen am Sonntag. Nicht weniger als 40 Teilnehmerinnen und auch Teilnehmer begaben sich auf "Spurensuche - Frauen in Eichstätt", wie die Themenführung betitelt war; ebenso gut war das Schafkopfturnier besucht. Auch Fred Pfaller zeigte sich mit der Besucherzahl des Theaterkabaretts von Ulrike Haidacher sehr zufrieden. Einzig das am Freitagnachmittag von der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Kathrin Schlemmer, initiierte Seminar für Frauen in Führungspositionen konnte nicht durchgeführt werden. Die wissenschaftliche Referentin der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der KU, Inga Schütte, die das Seminar mit zwei weiteren Kolleginnen leiten sollte, bedauerte, dass nur zwei Anmeldungen vorlagen. Bei den nächsten Frauentagen wolle sich die Uni jedoch wieder mit einem Angebot einbringen.

Insgesamt, so resümiert das vierköpfige Organisationsteam um Susanne John-Sparaga, Franziska Braun-Wiedmann, Carola Langscheid und Dagmar Kusche, könnten die sechsten Eichstätter Frauentage" als großer Erfolg gewertet werden: "Die Kombination aus kritischen Veranstaltungen rund um Frauen berührende Themen, vergnügliche Angebote sowie attraktive kommerzielle Angebote hat sich wieder sehr bewährt. " Die Frauentage leisteten mit ihren sowohl politisch-kritischen Schwerpunkten als auch den verschiedenen attraktiven Einzelhandelsaktionen einen wichtigen Beitrag zu Innenstadtbelebung, der überregional Resonanz finde. Besonders positiv schätzen die Organisatorinnen die Mitwirkung von Akteuren ein, die den Fokus auf das eigentliche Thema der Frauentage richteten: Chancengleichheit, Geschlechtergerechtigkeit, die nach wie vor stark präsente Gewaltproblematik gegen Frauen. "Diese Themen sind zentral für unsere Aktionstage zum Weltfrauentag, denn die Diskussion um diese Probleme und Tabuthemen ist noch lange nicht beendet", betont das Team. Deshalb sei sowohl der vom Katholischen Deutschen Frauenbund organisierte Workshop von Jutta Schuler, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt sowie die Film- und Diskussionsveranstaltung der Fachstelle gegen sexuelle Gewalt "WEIche" zum Thema Gewalt gegen Frauen von großer Bedeutung gewesen.

Markus Schmidramsl, Vorsitzender des Gewerbevereins Pro Eichstätt bezeichnete die Veranstaltungsreihe als einzige Verbindung, in der Kultur und Handel so gelungen Hand in Hand gehen. Schmidramsl hatte sich 2019 für die Wiederauflage der Frauentage nach der einjährigen Pause starkgemacht: "Die Frauentage sind mittlerweile nicht mehr aus dem Eichstätter Frühling wegzudenken. Die Zusammenarbeit mit Pro Eichstätt und allen Beteiligten, den verschiedensten Vereinen, Organisationen und den Kunst- und Kulturschaffenden war sehr produktiv und effektiv", so lautete sein Resümee. Auch Tourist-Info-Chef Lars Bender befürwortete in seiner Stellungnahme die Wiederauflage der Frauentage 2021: "Mit dieser Aktion wird die Außenwirkung unserer ganzen Stadt gesteigert. Die Eichstätter Frauentage tragen zur Belebung der Innenstadt bei, bedeuten effektives Innenmarketing und wirksame Vernetzungsarbeit der verschiedenen Akteure. "

EK