Nassenfels
Über 50 Prozent Käferholz bei der Fichte

Treffen der Forstbetriebsgemeinschaft in Nassenfels

14.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:02 Uhr
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Nassenfels (fun ) Positive Zeiten für den Holzmarkt sah der Obmann Helmut Schweiger bei der Informationsveranstaltung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) FBG Eichstätt in Nassenfels vor über 50 Waldbauern. Doch es gab auch schlechte Nachrichten bei dem Treffen.

Grund für die positive Stimmung war eine Info in dieser Woche, in der zusätzliche umweltfreundliche Maßnahmen wie klimaneutrale Verpackung oder eine Anstieg des Einsatzes im Wohnungsbau Optimismus ausstrahlten. Thomas Aukofer, der Geschäftsführer der FBG, konnte dies unterstreichen.

Der derzeit wegen der Borkenkäfer- und Sturmproblematik schwierige Markt werde dadurch wesentlich entlastet. Zu leicht besseren Preisen und einem einigermaßen ordentlichen Absatz hat auch die Zertifizierung nach PEFC in der gesamten Kette bis zum fertigen Produkt beigetragen. Aukofer bat, hier die Vorgaben genau einzuhalten. Dieser Bereich ist auch ein Argument, um in einem interessanten Markt Fuß zu fassen, hieß es.

Die FBG hat derzeit 2323 Mitglieder mit zusammen 17165 Hektar Waldfläche. Die Vermarktung ergab 145000 Einheiten. Hauptsortimente sind die Fichtenmengen mit über 91000 Festmetern, davon allerdings über 50 Prozent Käferholz und über 443000 Schüttraummeter Hackschnitzelware. Für das lange Stammholz wird derzeit 82 Euro je Festmeter (fm ) bezahlt. Die Fichtenkurzlängen liegen bei 78 bis 80 Euro je fm für frische Ware. Die Käferware wurde mit knapp 60 Euro je fm abgerechnet. Kiefer kann auch geliefert werden, aber derzeit nur gegen Absprache. Ein Renner ist derzeit qualitativ hochwertige Eiche. Gut geht auch das Sortiment Papierholz mit 32,50 Euro je Ster, hieß es. Die höheren Ölpreise beflügeln auch den Absatz von Energieholz. "Der konjunkturelle Hügel soll noch lange anhalten", lautete der Wunsch von Aukofer.

Eine Wertholzsubmission in Bopfingen soll am 22. Februar mit einem Bus besucht werden. Anmeldungen hierzu nimmt die FBG entgegen.

Aukofer bedankte sich für die schnelle Aufarbeitung der Schadhölzer, leider machen Stürme wie der kürzlich in Norditalien einen geordneten Markt madig. In Europa sind derzeit über 50 Prozent der anfallenden Hölzer aus Witterungsschäden. Der Klimawandel dürfte diese Massen eher noch beflügeln. Die Waldbauern sollten in Zukunft massiv auch Zeit in regelmäßige Kontrollen investieren und auch die Nachbarschläge miteinbeziehen. Nur ein Miteinander helfe, die Probleme im Griff zu halten.

Da der Betreuungsförster Michael Kirsch wegen einer Erkrankung nicht anwesend sein konnte, erläuterte Aukofer auch die Förderrichtlinien des Staates zu einem Waldumbau, der auch die biologische Vielfalt, Klima-toleranz mit möglichst naturnahem Umbau unter Aufrechterhaltung der erwünschten Waldfunktionen im Fokus hat. Ein erster Schritt dazu ist die Beratung durch den Betreuungsbeamten, der dann eine Planung erstellt, in der die erwünschten Baumarten benannt werden. Nach der Erteilung des Bescheides kann dann eine Pflanzung erfolgen. Dabei werden Zuschüsse gewährt. Diese Wälder sollen in Zukunft auch dem Klimawandel trotzen. Auch durch eine angepasste Jungbestandspflege soll die Stabilität der Bestände erhöht werden. Eine Mischung aus Laub- und anderen Baumarten ist das Ziel. Aukofer bat zudem, das die Holzhaufen zur Kennzeichnung mit dem Besitzernamen und Adresse versehen werden . Zur Eigenkontrolle sollten die Stämme vermessen werden. Zur Endabrechnung wird derzeit nur das Werksmaß vewendet.