"Der Herr ist mein Hirte"
Trost, Orientierung und Zuversicht

Den geistlichen Impuls zum Wochenende gibt diesmal Kaplan Johannes Arweck von der Dompfarrei Eichstätt

30.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:26 Uhr
Ermutigung zu spüren wünscht er allen: Kaplan Johannes Arweck. −Foto: Arweck

"Der Herr ist mein Hirte" - Christinnen und Christen aller Konfessionen kennen diesen Anfangsvers des 23. Psalmes aus der Heiligen Schrift.

Der Text spricht von einem guten Hirten, der seine Schafherde auf grüne Wiesen und an erfrischende Wasserbäche führt. An diesem Sonntag wird die Bibelstelle im Gottesdienst vorgetragen und sicher von vielen auch zu Hause mitgesprochen. Dabei wird uns momentan insbesondere das "finstere Tal" ins Auge fallen, das der Psalmist ebenfalls erwähnt. Es erinnert uns an die gegenwärtige Lage.
Durch Ausgangsbeschränkungen, Unterrichtsausfall und Maskenpflicht beim Einkaufen fühlen sich viele in ihren Rechten beschnitten - obwohl wir natürlich wissen, dass es wirksame Maßnahmen sind, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus in Schach zu halten. Immer wieder gibt es kleine Lichtblicke, die die Dunkelheit im Tal der Krise ein wenig hoffnungsvoller erscheinen lassen: Sinken die Ansteckungszahlen weiter? Gelingt der Forschung ein Durchbruch bei der Suche nach einem wirksamen Medikament? Doch manchen zunächst guten Nachrichten folgt schon bald die Ernüchterung.
Schauen wir zurück in den Psalm. Der Verfasser hat keine Angst vor der Zukunft, weil er darauf vertraut, dass Gott bei ihm ist. Der Hirtenstab schenkt Zuversicht. In stürmischen Zeiten, in denen die Wege nicht ganz klar ersichtlich sind, gibt er Orientierung. Das Bild des guten Hirten tröstet seit mehreren Tausend Jahren Menschen, die Krisen erleben. Es ist damit mehr als nur eine oberflächliche Vertröstung, es ist eine konkrete Verheißung Gottes: Ich bin bei dir und stärke dich.
Diese Ermutigung persönlich zu spüren, das wünsche ich uns in diesen Wochen der Corona-Pandemie. Und wenn wir eine freundliche Geste oder ein nettes Wort wahrnehmen - denken wir an den guten Hirten.

EK


Johannes Arweck

Kaplan Pastoraler Raum Eichstätt

Nachdem wegen der Corona-Krise keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden und das kirchliche Leben zum Stillstand gekommen ist, gibt es jedes Wochenende einen ökumenischen geistlichen Impuls. Die evangelische Kirchengemeinde Eichstätt und die Dompfarrei wechseln sich dabei ab.