Eichstätt
Stationäre Krankenhausversorgung im Kreis Eichstätt soll auf einen Standort konzentriert werden

"Starker Tobak" im Eichstätter Kreistag: Beide Klinik-Standorte werden zur stationären Versorgung nicht zu halten sein

31.03.2021 | Stand 05.04.2021, 3:33 Uhr
Die Tage der Klinik Eichstätt als Einrichtung zur stationären Krankenhausversorgung könnten gezählt sein. Das Gutachten, das am Mittwochabend im Kreistag vorgestellt worden ist, empfiehlt ganz klar: nur noch eine stationäre Klinik, und zwar als Neubau dort, wo die Bevölkerungsdichte des Landkreises am größten ist, also in Richtung Kösching, Eitensheim, Gaimersheim. −Foto: Chloupek (Archiv)

Eichstätt/Kösching - Das Ergebnis des Klinikgutachtens im Kreistag darf durchaus als Bombe gelten: Die stationäre Krankenhausversorgung im Landkreis Eichstätt soll auf einen Standort konzentriert werden. Und dieser Standort soll nicht in Eichstätt sein. Das ist die wichtigste Empfehlung des Gutachten, das Jan Hacker von der Firma Obereder am Mittwochabend dem Gremium als Start der Agenda 2030 dem Gremium präsentiert hat.

 

Die beiden Klinikstandorte in Kösching und in Eichstätt sind aus Sicht des Gutachters in den nächsten zehn Jahren nicht zu halten. Gründe seien unter anderem der Pflegekräftemangel, vor allem aber die stetig steigenden Anforderungen an eine moderne, leistungsfähige medizinische Versorgung unter immer schwierigeren Rahmenbedingungen. Der Gutachter empfiehlt einen kompletten Klinik-Neubau - und zwar an einem Standort, der eine möglichst hohe Bevölkerungsdichte aufweist. Das spricht für einen Neubau in Kösching oder im Raum Eitensheim oder Gaimersheim. Für den Standort Eichstätt empfiehlt Hacker ein ambulantes Gesundheitszentrum, ebenso in der bisherigen Klinik in Kösching. Die ambulante Versorgung werde zunehmend wichtiger, so Hacker. Das Gremium reagierte ebenso wie die Zuhörer im Internet betroffen. Landrat Alexander Anetsberger (CSU) sprach von "starkem Tobak", diese Erkenntnisse müssten nun erst einmal "sacken". Mit dieser Vorstellung des Gutachtens startet der Kreistag nun in eine sicherlich schwierige Entscheidungsfindung in den nächsten Monaten. (Ausführlicher Bericht folgt.)

chl