Böhmfeld
Solider Haushalt

Gesamtetat für Böhmfeld summiert sich auf 4,9 Millionen Euro

29.06.2021 | Stand 23.09.2023, 19:28 Uhr
Elena Ostermeier

Böhmfeld - Ein privater Investor hatte der Gemeinde Böhmfeld bereits 2019 zusammen mit der Ratisbona Handelsimmobiliengesellschaft die Ansiedlung eines Supermarkts schmackhaft gemacht; der Vorentwurf wurde damals in der Bürgerversammlung vorgestellt.

Als Standort soll eine Fläche dienen, die an der Kreisstraße Richtung Gaimersheim liegt und etwa 200 Meter vom jetzigen südlichen Ortsrand entfernt ist. Um die planungsrechtlich erforderliche Anbindung an das Dorf herzustellen, müsste im "Zwischenraum" ein Baugebiet mit etwa 60 Bauplätzen geschaffen werden.

Daraufhin hatte die Gemeinde das Büro BBI-Ingenieure mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt, deren Ergebnisse der Ingenieur Matthias Schindler nun dem Gemeinderat präsentierte. Als Gesamtfazit der Studie kann man festhalten, dass technisch zwar alles machbar ist, allerdings nur mit einem ziemlich hohen Aufwand: Da der angestrebte Standort den höchsten Geländepunkt der Ortschaft darstellt, ist eine Erhöhung des Drucks in der Wasserversorgung notwendig. Weil der Boden wasserundurchlässig ist, ist zum großen Teil kein Trennsystem möglich, sondern es müsste ein Stauraumkanal mit Drosselung der Abwasserableitung gebaut werden.

Sollte die Planung fortgeführt werden, sind nach Einschätzung von Schindler der Anschluss an die Kreisstraße (Linksabbiegerspur oder Kreisverkehr) und der Lärmschutz genauer zu untersuchen. Bei einer groben Zusammenstellung der zu erwartenden Kosten kommt das Büro auf eine Summe von 3,3 Millionen Euro, wobei die Baunebenkosten und die Kosten für die Verkehrsanbindung noch nicht enthalten sind. Die Gemeinderatsmitglieder nahmen die Machbarkeitsstudie zur Kenntnis. Ob das Verfahren fortgeführt werden soll, war aus dem Verlauf der öffentlichen Sitzung nicht erkennbar.

Die Zustimmung zum Haushalt 2021 sowie zur mittelfristigen Finanzplanung bis zum Jahr 2024 fiel den Gemeinderatsmitgliedern nicht schwer: Die Schulden gehen auf 156897 Euro zurück und eine Kreditaufnahme ist nach Einschätzung des Kämmerers Roland Erlenbach nicht erforderlich. Auch wenn alle geplanten Investitionen durchgeführt werden, bleiben Rücklagen von über zwei Millionen Euro. Der Gesamtetat ist mit 4,9 Millionen Euro fast deckungsgleich mit dem Vorjahr. Der Verwaltungshaushalt mit 3,1 Millionen speist sich vor allem aus dem Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer (1,43 Millionen) und den Schlüsselzuweisungen (0,38 Millionen).

Auf der Ausgabenseite fallen die Zuschüsse für das "Haus für Kinder" mit 750000 Euro ins Auge, wozu die Gemeinde aber 435000 Euro an Zuwendungen vom Staat erhält. Umlagen zahlt die Gemeinde an den Landkreis Eichstätt (836250 Euro), an die Verwaltungsgemeinschaft Eitensheim (228100 Euro), an den Schulverband Böhmfeld-Hitzhofen (46000 Euro) und an den Schulverband Gaimersheim (102900 Euro).

Da die Einnahmen des Verwaltungshaushaltes die Ausgaben nur knapp übersteigen, können dem Vermögenshaushalt lediglich 25000 Euro zugeführt werden. Die Hebesätze für die Grund- und Gewerbesteuer bleiben bei 350 Prozent. Im Vermögenshaushalt mit knapp 1,8 Millionen Euro ist auch der Neubau eines Gemeinschaftshauses für Feuerwehr, Rotes Kreuz und Schützen aufgeführt: Bei kalkulierten Gesamtausgaben von 3,7 Millionen Euro sind für den Baubeginn heuer 150000 Euro angesetzt. Die Baumaßnahme wird sich bis ins Haushaltsjahr 2024 auswirken.

Auch beim Baugebiet "Im Lehen" hofft die Verwaltung noch auf einen Beginn der Erschließungsarbeiten in diesem Herbst. Mit der Unanfechtbarkeit des Umlegungsplanes werden hier 420000 Euro für den Ankauf privater Flächen fällig. Die Gegenfinanzierung erfolgt durch den Verkauf gemeindlicher Bauplätze (312000 Euro).

Die Erschließungskosten werden ebenso wie die Verkaufserlöse erst in den nächsten Jahren haushaltswirksam. Für Grunderwerb stehen in diesem Jahr 600000 Euro bereit, in den Folgejahren jeweils 100000 Euro.

EK

Elena Ostermeier