"Serviceunternehmen Polizei"

30.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:12 Uhr

 

Eichstätt/Ingolstadt (EK) Bayerns beste Nachwuchspolizistin kommt aus Eichstätt. Die gebürtige Augsburgerin Anna-Maria Sporer schloss bei der Ausbildung zur Polizeimeisterin bei der Bereitschaftspolizei (BePo) Eichstätt unter den 348 bayerischen Prüflingen mit dem besten Ergebnis ab.

Die 22-Jährige und weitere 140 frisch gebackene Polizeimeisterinnen und Polizeimeister des 7. Ausbildungsseminars der BePo in Eichstätt erhielten am Freitagabend bei einem Festakt im Ingolstädter Stadttheater ihre Abschlusszeugnisse überreicht. Die Feier, die in der Vergangenheit im Alten Stadttheater in Eichstätt abgehalten worden war, musste nach Ingolstadt verlegt werden, weil nur dort die mehr als 700 Gäste untergebracht werden konnten – neben den insgesamt 141 Absolventen (34 Frauen und 107 Männer) auch deren Angehörige und Freunde.
 

Die Zeugnisübergabe am Freitagabend war Schlusspunkt einer zweieinhalbjährigen Ausbildung, deren Ziel es war, die Schülerinnen und Schüler "zur Selbstständigkeit anzuleiten, sie rechtlich und praktisch auf den Polizeiberuf vorzubereiten und sie schließlich zu einer eigenständigen Persönlichkeit zu formen", wie es Seminarleiter Siegfried Hofweber formulierte. Er wies zudem darauf hin, dass Fachkompetenz alleine nicht ausreiche, um Konflikte zu lösen oder im zwischenmenschlichen Bereich einzuschreiten. "Soziale Kompetenz ist mehr denn je gefragt", so Hofweber. Schließlich hätten die frisch gebackenen Polizeimeisterinnen und Polizeimeister jetzt eine "Fülle gesetzlicher Möglichkeiten, in die Grundrechte von Menschen einzugreifen".

Ähnlich wie Hofweber, der die Absolventen daran erinnerte, dass die "Polizei für den Bürger da" sei, sprach Polizeivizepräsident Gerhard Kallert vom "Serviceunternehmen Polizei". Die Absolventen hätten in Eichstätt "sehr gute Rahmenbedingungen" vorgefunden sowohl beim Ausbildungspersonal als auch bei den Servicediensten – was sich auch bei den Erfolgen zeige. Eichstätter Absolventen belegten bayernweit die Plätze eins, fünf, sieben, neun und zwölf. In Eichstätt, dem "Nabel der bayerischen Bereitschaftspolizei", werde im Mai auch das 60-jährige Bestehen der bayerischen BePo gefeiert, kündigte Kallert an.

Dass neben Fachwissen als Grundvoraussetzung für späteres professionelle Handeln auch Einstellungen und Werte zu einem umfassenden Bildungsbegriff gehörten, darauf machte Hubert Müller, Chef der Eichstätter BePo, aufmerksam. Anliegen während der zurückliegenden zweieinhalb Jahre sei es deswegen gewesen, "nicht ausschließlich auf Wissensanhäufung zu setzen, sondern ein klares polizeiliches Rollenverständnis sowie ein belastbares und nachhaltiges Wertegerüst zu erzeugen". Dass dies gelungen sei, machte Seminarsprecher Stephan Lang deutlich, der den Ausbildern und allen Mitarbeitern der Eichstätter Bereitschaftspolizei dankte.

Eichstätts Landrat Anton Knapp erinnerte an die "große Verantwortung" der Polizei in ihrem Bestreben, die Sicherheit zu wahren und drohende Gefahren von Einzelnen, der Allgemeinheit oder dem Staat abzuwenden. Jeder Tag, so Knapp, bringe neue Herausforderungen: "Zeigen Sie Toleranz und Großzügigkeit, wo es möglich und angebracht ist. Greifen Sie entschlossen durch, wo es nötig ist."