Zandt
"Schön war's und wir waren glücklich"

Anton und Anna Rixner aus Zandt feierten "Diamantene Hochzeit" - Gottesdienst mit "Denkendorfer Dankesmesse"

27.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:52 Uhr
Die Rösch-Musiker aus Neuzell spielten vor dem Dankgottesdienst für das Jubelpaar Anton und Anna Rixner auf. −Foto: Patzelt

Zandt (pa) Ein ganz besonderes und seltenes Ehejubiläum ist in Zandt gefeiert worden - eine diamantene Hochzeit.

Anton und Anna Rixner konnten auf 60 gemeinsame Ehejahre zurückblicken. Der Festtag begann mit einem Gottesdienst, den Pfarrer Konrad Weber zelebrierte und an dessen Ende der "Brautsegen" für weitere gemeinsame und möglichst gesunde Ehejahre stand. Mitzelebrant Pater Christoph Heinzmann vom Kloster Plankstetten überreichte eine gesegnete Jubiläumskerze. Auf Wunsch des Jubelpaares sang der Denkendorfer Männerchor die von Gerhard Meier getextete und von Andreas Alberter vertonte "Denkendorfer Dankesmesse".

Als 21-jähriger Bauersknecht kam Anton Rixner, mit dem Hausnamen Uhrmacher, aus Appertshofen 1956 zur Neueröffnung der Gaststätte "Gelbe Rose" mit dem Fahrrad erstmals nach Zandt. "Hier war es fröhlich, es wurde getanzt, viel gelacht - es war einfach lustig", erinnert sich der Jubilar zurück. Und vor allem, tanzbegeisterte Mädchen gab es auch. So hat Anton Rixner seine Anni kennen gelernt und war sofort verliebt in die bildhübsche Zandterin.

Aber die "Dexl Anni" hat dem schneidigen Burschen ihre Zuneigung nicht verheimlicht. Und so kam es am Samstag, 23. Mai 1959, zur kirchlichen Hochzeit. Das Sakrament der Ehe spendete Pfarrer Franz Xaver Kühnl in der Zandter Pfarrkirche St. Leonhard, die Orgel spielte der Oberlehrer Ludwig Böhm.

"Vorher war bereits um 9 Uhr die standesamtliche Trauung im Büro der Bäckerei Alfred Klein, dem damaligen Bürgermeister von Zandt", fügt das Brautpaar an. Im "Bauernwirt" wurde nach dem Brautwalzer und dem "Hungaroida", dem Tanz vor dem Mittagessen, von der Wirtin ein leckeres und reichhaltiges Hochzeits-Menü aufgetischt. Nach dem Essen ging es zum "O-Buidln", zum Schießen des Hochzeitsfotos, nach Ingolstadt. Und wie es sich für eine ordentliche Hochzeit der damaligen Zeit gehörte, wurde auch die Tradition des "Brautverziag'n" gepflegt. "Ich habe natürlich sofort gewusst, wo sie war - im Gasthaus Grünewald. Denn da war der Wein gut und süffig, aber leider auch teuer. Aber was sollte es, ich heiratete ja nur einmal", erzählt der Jubilar. "Schön war's und wir waren glücklich, mit dem, was wir hatten. Es war zwar nicht viel, aber wir waren damit zufrieden. Und Gesundheit ist von Gott gegebener Reichtum", zeigt sich das Jubelpaar auch heute noch einig.

Anton Rixner arbeitete im Zandter Steinbruch, seine Anni führte den Haushalt und zusammen mit Vater und Mutter die kleine Landwirtschaft. "Sie bestand zu dieser Zeit aus drei Kühen, einigen Schweinen, Hühnern, Gänsen und einer Katze", erinnert sich Anna Rixner. Später wurden ein geräumiger Viehstall und ein größerer Stadel errichtet. Nach einem langjährigen Arbeitsverhältnis im Steinbruch fand der Hausherr eine Anstellung bei einem Ingolstädter Autobauer.

Der inzwischen 83-jährige Anton Rixner verfolgt noch immer mit großem Interesse das Zandter Dorfgeschehen, und am Bankerl vor seinem Haus trifft sich die Nachbarschaft auf ein Feierabendbier. Und wenn auch das Gehen seiner 82-jährigen Ehefrau etwas schwer fällt, so dankt sie Gott mutig und froh für jeden Tag des Lebens.