Eichstätt
Schätze im Dornröschenschlaf

Viele Besucher bei "Eichstätt für Eichstätter" in Westenfriedhof, Michaeliskapelle und Maria-Hilf-Kapelle

20.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:50 Uhr
Einige der interessierten Teilnehmer bei der Benefizreihe "Eichstätt für Eichstätter" waren noch nie zuvor im Westenfriedhof, der etwas versteckt an der Westenstraße liegt. Am Samstag erfuhren sie Wissenswertes über seine Geschichte und die der zwei Kapellen in dieser Ecke der Stadt. −Foto: Foto: Heim

Eichstätt (EK) Trotz des hochsommerlichen Wetters kamen 54 Besucher zur Benefiz-Veranstaltung "Eichstätt für Eichstätter 2018" am Wochenende.

Veranstalter Adalbert Lina freute sich besonders darüber, dass auch viele Gäste aus Neuburg, Ingolstadt, Hitzhofen und Kipfenberg im Westenfriedhof eintrafen. Viele Besucher gestanden, dass sie noch nie in der Michaeliskapelle oder im Westenfriedhof und der Maria-Hilf-Kapelle gewesen waren. "Seit vielen Jahren fahre ich fast täglich mehrmals hier vorbei", meinte ein Teilnehmer "und habe nicht geahnt, welche Schätze hier vorhanden sind. "

Adalbert Lina bedauerte sehr, dass diese drei Oasen der Stille fast unbemerkt und unbesucht von den Touristenströmen ein Dornröschen-Dasein fristen müssen. In einem kleinen Stationsbetrieb wurden die Gäste in drei Gruppen durch die drei Objekte begleitet und bestens informiert.

Mit viel Herzblut und erkennbarer Freude führte Hedwig Kölle durch den Westenfriedhof, "meinem Lieblingsobjekt in Eichstätt", wie sie sagte, wobei sie über mehrere ausgesuchte Gräber kurzweilige und spannende Geschichten erzählte.

Viel Interessantes war auch von Marie-Luise Haag in der Michaeliskapelle zu hören. Die Besucher bewunderten den gepflegten Zustand der kleinen nicht öffentlich zugänglichen Kapelle. Kaum jemandem in Eichstätt ist es bekannt, dass sich Marie-Luise Haag zusammen mit ihrem Ehemann Raimund um das kleine alte Gotteshaus ehrenamtlich und mit erheblichem Zeitaufwand kümmert.

Nach einem kleinen Spaziergang über 200 Meter führte Waltraud Hofer ihre Gruppen in die Maria-Hilf-Kapelle, die bereits 1457 von den damals sehr wohlhabenden Tuchmachern als äußeres erkennbares Zeichen ihres Reichtums erbaut worden war. Hier gab es für die staunenden Gäste mehrere Kunstwerke zu sehen, die von Waltraud Hofer mit großem Wissen erläutert wurden.

Die Vormittagsführung endete im Eichstätter Restaurant "Zum Gwölb" mit 32 Besuchern zu einem gemeinsamen Mittagessen. Hier erhielten die Führerinnen Marie-Luise Haag, Hedwig Kölle und Waltraud Hofer noch einmal mit viel Lob für ihre Ausführungen.

Als Spenden gingen 263 Euro ein. Dieses Geld sehen Adalbert Lina und die drei Führerinnen als Grundstock für dringend erforderliche Restaurierungsmaßnahmen für die stark verwitterten Schriftzüge der alten Grabsteine und Bilder. "Wir werden uns sehr bemühen, eventuelle Sponsoren für die Erhaltung und Verschönerung des Westenfriedhofes zu finden", war mehrmals zu hören. Interessenten und hilfsbereite Leute werden gebeten, sich bei Adalbert Lina zu informieren: unter Telefon (08421) 2430 oder per E-Mail an adalbert-lina@t-online. de.