Eichstätt
Satter Streicherklang

Kammerorchester Regensburg präsentiert Adventskonzert im Eichstätter Spiegelsaal

10.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:21 Uhr
Romantische, satte Streicherklänge präsentierte das Regensburger Kammerorchester bei "Aus Holbergs Zeit - Suite im alten Stil" von Edvard Grieg. −Foto: Regina Greck

Eichstätt (EK) Voll war es im Spiegelsaal der Ehemaligen Eichstätter Residenz am vergangenen Samstagabend: Nicht nur Zuhörer waren viele gekommen, auch auf der Bühne nahmen mit dem Kammerorchester Regensburg zahlreiche Musikerinnen und Musiker im Rahmen der Pro-Musica-Konzertreihe Platz.

Das rund 15-köpfige Orchester war der Einladung von Veranstalter Andreas Meixner nach Eichstätt gefolgt. Er selbst war an diesem Abend aber auch musikalisch gefragt: Als Dirigent des Kammerorchesters aus Regensburg.

Das Ensemble unter der Leitung von Andreas Meixner hatte mit seinem Adventskonzert Musik aus verschiedenen Epochen mit in den Spiegelsaal gebracht. Mit dabei war auch Arcangelo Corellis "Il concerto grosso in sol minore", das der Barockkomponist im Untertitel dem Weihnachtsabend gewidmet hat. Dieses wohl zu den bekanntesten klassischen Werken für diesen Anlass zählende Stück trifft genau den heiteren, besinnlichen Ton, den man hierzulande mit dem Weihnachtsfest verbindet - genau wie das Regensburger Kammerorchester. Die Schwierigkeit, barocker Musik Leichtigkeit zu verleihen, meisterte das Ensemble durch alle fünf Sätze hindurch. In den raschen Nummern perlten die rasanten Läufe und die punktierten Rhythmen tanzten, während die Streicher in den langsamen Sätzen schwelgten. Die Stimmführer der Violinen und der Celli präsentierten sich dabei im Stile eines "Concerto grosso" immer wieder als Solisten, die mit ihrem virtuosen Spiel aus dem Orchester hervortraten.

Bei Wolfgang Amadeus Mozarts "Serenata notturna" für Streicher und Pauke gesellte sich der Stimmführer der Bratschen zur Sologruppe der Streicher hinzu. Hier gestaltete die Sologruppe im Wechselspiel mit dem gesamten Orchester reizvolle Echoeffekte in der Lautstärke im ersten marschartigen Satz der klassischen Komposition. In den beiden weiteren Nummern spielte das Ensemble zu beschwingten Tänzen auf - mit frechen, solistischen Einwürfen der Pauke.

Romantische, satte Streicherklänge präsentierte das Regensburger Kammerorchester bei "Aus Holbergs Zeit - Suite im alten Stil" von Edvard Grieg. Diese Hommage an den norwegischen, spätbarocken Nationaldichter Ludvig Holberg besteht aus fünf Sätzen, die an barocke Tänze im romantischen Stil instrumentiert erinnern. Mit viel Attacke ging das Kammerorchester die raschen Nummern an: Die Bögen flogen über die Saiten, die Finger kletterten am Griffbrett in höchste Höhen und die verschiedenen Stimmen fügten sich zu einem Guss zusammen. Flirrende, süße und träumerische Melodien zauberten die Musikerinnen und Musiker bei den langsamen Nummern in den Eichstätter Spiegelsaal.

Bei Felix Mendelssohn-Bartholdys "Streichersymphonie Nr. 10 h-moll" konnte das Regensburger Kammerorchester sein romantisches Temperament nochmals in Szene setzen. Diese einsätzige und damit sehr kurze Sinfonie ist in sich geteilt: Ein ergreifend schwelgender Beginn ging in ein energisches Allegro über, das die Musiker wieder mit einem packenden Gestus angingen. Damit präsentierte das Kammerorchester Regensburg ein anspruchsvolles Konzert mit sattem Streicherklang, der gleichzeitig mit Leichtigkeit überzeugte und ein heiteres Adventsgefühl in den Spiegelsaal zauberte.

Regina Greck