Rom
Botschafterin Schavan freute sich über "königlichen" Besuch

Die Sternsinger der Eichstätter Dompfarrei schrieben ihre ersten Segenswünsche in diesem Jahr an Türen im Vatikan

03.01.2015 | Stand 02.12.2020, 20:21 Uhr

Foto: Matthias Chloupek

Rom/Eichstätt (EK) Nach der Papstmesse und dem darauf folgenden Angelusgebet am Petersplatz (wir berichteten) und vor der Heimreise nach Eichstätt bot sich am Neujahrstag für die Gruppe der Sternsinger der Eichstätter Dompfarrei die einmalige Gelegenheit, ihre Segenswünsche in Rom darzubringen. Für die drei „Papst-Sternsinger“ Charlotte, Ulrich und Stefan ging es zu Radio Vatikan, wo sie zusammen mit Prälat Klaus Krämer vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ von ihren Erlebnissen erzählten.

Die übrigen Sternsinger gingen mit Dompfarrer Josef Blomenhofer, Domkaplan Christoph Wittmann, Ministrantenreferentin Sarah Hairbucher, Sebastian Ulbrich vom Kindermissionswerk sowie Prälat Christoph Kühn zu den beiden deutschen Kardinälen Walter Kasper und Gerhard Ludwig Müller. Auf dem Weg wurden die Sternsinger in den Straßen Roms bereits oft angehalten: Ob Klosterschwestern aus Osteuropa, amerikanischen Sängerinnen von „Pueri Cantores“ oder japanische Touristen, jeder wollte ein Foto mit den jungen Königen und Königinnen.

Zuerst stand der Besuch bei Kardinal Müller an, dessen Wohnung zuvor Joseph Ratzinger bewohnt hatte. Neben den Segenswünschen hatten die Sternsinger noch eine Bitte an den Präfekten der Glaubenskongregation: Papst Franziskus hatte den Sternsingern nämlich die Truhe mit 45 persönlichen Wünschen, die sie während der Messe übergeben wollten, wieder zurückgegeben. Aus einem ganz praktischen Grund: Es gab schlicht keine gute Verwahrmöglichkeit während der Messe. Kardinal Müller, der sich wöchentlich mit dem Heiligem Vater trifft, wird ihm die Truhe mitbringen.

Kardinal Walter Kasper freute sich sehr über den Besuch der Gruppe aus Deutschland, er fühle sich der Aktion besonders verbunden, er trage ja den Königsnamen „Kaspar“ als Nachnamen.

Danach ging es für die Gruppe zur deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Hier wurden die jungen Christen herzlich von Botschafterin Annette Schavan begrüßt. Sie wies darauf hin, dass die Eichstätter die zweite Sternsingergruppe sind, die dieses Haus besucht. „Letztes Jahr war meine Einladung an die Sternsinger eine Innovation, mit eurem Kommen begründet ihr nun eine Tradition“, so Schavan. Danach bewirtete sie die Gäste mit selbst gemachter Pizza sowie Kaffee und Kuchen. Sogar der Wunsch der autobegeisterten Ministranten Lorenz Vergho und Heiner Osiander nach einem Blick in die Garage wurde erfüllt. Allerdings stellte Lorenz fest: „Das coolste Auto war der alte 7er BMW“. Der gehört jedoch einem Bediensteten; die 5er-BMW-Limousinen für den Botschaftsdienst sollten laut Meinung der Ministranten durch einen Ferrari ersetzt werden. Das Lieblingsfahrzeug der Botschafterin ist allerdings eh eine „alte Vespa“, wie Schavan gestand. sie hielt den Besuch ihrerseits mit vielen Fotos auf ihrem iPad fest. Zum Abschluss des Besuchs durfte sich die Gruppe noch in das Gästebuch der Botschaft eintragen, und natürlich schrieben die Sternsinger den Segen an die Tür.

In ihrer Eichstätter Heimat sind die Sternsinger der Dom-pfarrei am heutigen Montag im Gebiet der ehemaligen Pfarrei St. Walburg und ab Mittwoch nach der Aussendung im früheren Gebiet der Dompfarrei unterwegs.