Walting
Polizei mahnt zur Besonnenheit

14.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:24 Uhr

Walting (EK) In Walting sorgt ein Brief für große Aufregung, den die Rektorin der Grundschule Rosa Liss an die Schüler verteilt hat.

Der Brief macht mittlerweile auch im Internet in den sozialen Medien die Runde. In dem Brief, datiert vom vergangenen Donnerstag, schreibt Liss: "Heute gab es einen Vorfall an der Bushaltestelle in Pfalzpaint. Auf dem Heimweg wurden drei Kinder von dem Fahrer eines weißen Transporters angesprochen und befragt, in welche Klasse sie denn gehen würden. " Eine Oma hat laut Brief das Geschehen beobachtet, ist den Kindern entgegengegangen und das Auto hat die Bushaltestelle verlassen. Rektorin Liss bittet in ihrem Schreiben darum, dass sich die Eltern absprechen, damit die Kinder nicht alleine zum Bus oder nach Hause gehen müssen. Liss ruft dazu auf, es bei der Polizei zu melden, wenn sich ein weißer Transporter mit abgedunkelten Scheiben "verdächtig in der Nähe von Kindern aufhält". Die Rektorin schließt ihren Brief mit der Hoffnung, dass die Sorge unberechtigt sei.

Über die sozialen Medien hat sich der Brief rasch verbreitet und teils heftige Reaktionen hervorgerufen. Bei der Polizei in Eichstätt sind bereits mehrere Anrufe eingegangen, weil jemand einen weißen Transporter gesehen hat. Dienststellenleiter Heinz Rindlbacher mahnt deshalb zur Besonnenheit. Er spricht von einer "schwierigen Situation". Die Polizei nehme den Vorfall ernst und werde der Sache nachgehen, sagt er. Rindlbacher hat bereits mit der Rektorin gesprochen, auch die Kinder werden befragt. Die Polizei hat zudem angekündigt, vermehrt Präsenz zu zeigen. Rindlbacher bittet aber darum, nicht überzureagieren und jeden weißen Transporter - von denen es ja jede Menge gibt - gleich als Gefahr zu brandmarken. Rindlbacher hält nach bisherigem Kenntnisstand die Situation eher für untypisch in Bezug auf einen so genannten Kinderansprecher. Er schätze, auch aufgrund seiner langjährigen Erfahrung, die Wahrscheinlichkeit, dass die Sorge unbegründet ist, als vergleichsweise hoch ein. "Wir werden dem aber auf alle Fälle nachgehen", sagt er.

Die Rektorin selbst war auf Anfrage unserer Zeitung überrascht darüber, dass der Brief so große Wellen geschlagen hat. Sie habe ihn auf Bitten eines Vaters, dessen Kind betroffen war, geschrieben. "Ich wollte lediglich die Eltern informieren, dass sie ein bisserl ein Auge auf ihre Kinder haben", sagt sie. Sie hätte nicht gedacht, dass der Brief an die Öffentlichkeit gerät.

Markus Meßner