Eichstätt
Plastik im Alltag vermeiden

Schülerinnen und Schüler der KRS Rebdorf haben etwas über Müll und den Eichstätter Unverpackt-Laden gelernt

20.11.2020 | Stand 25.11.2020, 3:33 Uhr
Bei der Klasse 8c der KRS Rebdorf - hier (von links) Immanuel, Annegret und Boghos - war Silke Beck vom Unverpackt-Laden und hat zum Thema "Plastikmüll vermeiden" gesprochen, um das es in der Klasse bereits seit einigen Wochen geht. −Foto: Bintakies

Eichstätt - Projekte wie der Eichstätter Unverpackt-Laden leben vom Miteinander der Beteiligten.

Da kennt jemand einen Bauern, der biozertifizierte Linsen anbaut, ein anderer stellt festes Shampoo her, ein Dritter näht Mund-Nase-Masken.

Auch die Knabenrealschule Rebdorf hat ihren Vorteil genutzt, dass sie auf gewisse Weise mit dem Unverpackt-Laden verbandelt ist: Die Mutter eines Schülers der Klasse 8c gehört zu den Mitgründerinnen des genossenschaftlich betriebenen Ladens. Da lag es nahe, sich mit dem Konzept des Unverpackt-Ladens zu beschäftigen und im Rahmen der Thematik "Plastikmüll vermeiden", um die es seit einigen Wochen in den Klassenleiterstunden der 8c ging, Silke Beck einzuladen, die der Klasse mehr über den Unverpackt-Laden erzählen sollte.

Beck legte zunächst die Hintergründe dar, die zur Gründung des ersten Unverpackt-Ladens im Jahre 2014 in Norddeutschland geführt hatten. Plastik habe es bereits seit den 50er-Jahren gegeben, doch das Abfallproblem stellte sich erst später ein, da die Menschen es nicht gewohnt waren, Dinge leichtfertig wegzuwerfen; so wurde zum Beispiel die Margarine-Dose früher noch abgespült und wiederverwendet. Im Laufe der Zeit wuchs aber das Problem der Plastikmüllentsorgung, besonders ab 1978, als sich der Konzern Coca Cola entschied, die traditionellen Glasflaschen durch Plastikflaschen, die damals noch keine Mehrwegflaschen waren, zu ersetzen. Seitdem finden immer mehr Schlagworte wie "Müllstrudel" oder "Mikroplastik" Eingang in unseren Wortschatz.
Die Schüler fanden auch interessant, dass ein Großteil des im Boden enthaltenen Mikroplastiks auf den Gebrauch von Plastik in der Landwirtschaft zurückzuführen ist. Da viele Menschen noch im November Erdbeeren essen wollen, so Beck, werden diese unter Folientunneln angebaut. Dass immer noch zu viel Plastik trotz der Entsorgung im gelben Sack nicht recycelt werden kann, wussten die Schüler aus den Vorstunden in der Schule. Beck gab daraufhin Ratschläge zur Plastikvermeidung, wobei sie betonte, dass sie es nicht erwarte, dass jemand zu 100 Prozent Plastik vermeiden könne oder wolle. Eine kleine Umstellung im alltäglichen Leben würde schon genügen, um das Vorhandensein von Mikroplastik im eigenen Körper zu reduzieren. Zum Beispiel könnte man auf alte, schon etwas klebrig gewordene Brotzeitdosen verzichten und diese durch Edelstahldosen austauschen, mehrfach verwendbares Backpapier benutzen oder Bambuszahnbürsten verwenden. Die Referentin wies darauf hin, dass alle diese Produkte auch im Unverpackt-Laden zu finden seien, genauso wie zum Beispiel auffüllbarer Lippenbalsam, umweltfreundliches Putzmittel oder DIY-Bastelsets für Weihnachten.

Lebensmittel stellen natürlich die Hauptprodukte des Unverpackt-Ladens dar. Beck erzählte, dass dieses Angebot von einem breitgefächerten Spektrum der Bevölkerung genutzt werde, von Senioren, die oftmals nur kleine Mengen für ihren Haushalt einkaufen wollten, bis zu Studenten, die montags mit einem Rabatt von 10 Prozent einkaufen könnten - das gelte auch für Schüler.

Der etwa einstündige Vortrag wurde interessiert von den Schülern aufgenommen und die sich anschließende Fragerunde vom Schulgong beendet. Sicherlich wird man einige Mitglieder der 8c bald im Unverpackt-Laden antreffen.

EK