Denkendorf
Personal dringend gesucht

Die Kinderkrippe in Denkendorf kann nicht in Betrieb gehen, da Erzieher fehlen

12.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:56 Uhr
Leere Stühle: Für die Krippe in Denkendorf sucht Bürgermeisterin Claudia Forster dringend Erzieherinnen und Erzieher, die die Räume gemeinsam mit den Kindern mit Leben füllen. −Foto: Knittel

Denkendorf (EK) Nachdem die Kindergartenkinder aus Dörndorf in ihr neues Domizil in Dörndorf umgezogen sind, stehen Räume im Meierhofhaus in Denkendorf, die für eine Kinderkrippe für 13 Null- bis Dreijährige komplett ausgestattet sind, leer. Nach Auskunft von Bürgermeisterin Claudia Forster könnte die Kinderkrippe sofort in Betrieb gehen, wenn das Personalproblem nicht wäre.

Für den Start der Kinderkrippe ist es nach den gesetzlichen Vorschriften notwendig, dass die Leitung von einer voll ausgebildeten Erzieherin ausgeübt wird. Die Gemeinde Denkendorf hat deshalb in den vergangenen Monaten fünf Ausschreibungen für die Stelle einer Erzieherin veröffentlicht und auch eine dauerhafte Ausschreibung auf der Homepage der Gemeinde eingestellt. Auf all diese Bemühungen haben sich vereinzelt Bewerber gemeldet. Zu einer Einstellung ist es aber bisher nicht gekommen.

Bürgermeisterin Claudia Forster betont, dass die Krippe bis zum September dieses Jahres voll belegt werden könnte. Bisherige Anmeldungen mussten sogar storniert werden, da die Personalnot derzeit einen Start verhindert. Die Kinderkrippe soll als Untergruppe der Kindertageseinrichtung "Marienheim" geführt werden. Nach Auskunft der Kindergartenleiterin Bettina Hofbeck sei eine Kinderpflegerin vorhanden, die in die Kinderkrippe wechseln könnte. Nach Aussage von Bürgermeisterin Claudia Forster verschärfen einige Punkte die Situation noch. Zum 1. April wird das Betreuungsgeld von 100 Euro eingeführt. Das werde sicher dazu führen, dass die Eltern aufgrund der staatlichen Unterstützung die Buchungszeit für ihre Kinder im Kindergarten und auch schon in der Kinderkrippe über die gesamte Öffnungszeit nutzen werden. Das erfordere natürlich entsprechendes Personal.

Ein weiterer Punkt, der die Personalsituation im Kindergartenbereich beeinträchtigen wird, ist die vom Kultusministerium verkündete Änderung des Einschulungskorridors. Die Eltern können künftig für ihre zwischen dem 1. Juni und 30. September geborenen Kinder wählen, ob sie eingeschult werden oder ob sie im Kindergarten bleiben. Es werden sicher nicht alle Kinder eingeschult werden, so dass mehr Kinder im Kindergarten verbleiben und sich somit das Personalproblem und auch das Platzproblem noch verschärfen.

Die Bürgermeisterin kann nicht verstehen, dass bei einigen Bewerberinnen und Bewerbern die Diplome, die sie in anderen Ländern infolge ihres dortigen Studiums erworben haben, in Bayern nicht anerkannt werden. Die Gemeinde Denkendorf sei aufgrund der akuten Personalnot sogar bereit, eigenes Personal zu qualifizieren, um die notwendigen Stellen mit entsprechend ausgebildetem Personal besetzen zu können.

Wenn sich das Personalproblem nicht lösen lässt, befürchtet die Bürgermeisterin Regressansprüche von Eltern gegen die Gemeinde. Die Kinder haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Die Gemeinde würde diesen Anspruch gerne erfüllen, kann aber infolge von gesetzlichen Vorschriften mit den erforderlichen Gruppen nicht starten, da das gesetzlich vorgeschriebene Personal nicht nachgewiesen werden kann.

Bürgermeisterin Claudia Forster bittet daher eindringlich um Bewerbungen von Erzieherinnen und Erziehern an die Gemeinde Denkendorf. Nähere Auskünfte erteilt sie jedem interessierten Bewerber unter der Telefonnummer (08466) 94160.

Hugo Knittel