Eichstätt
Ein musikalisches Potpourri

Von Alternative bis Hip-Hop und Metalcore bot das Open Air am Berg für viele Geschmäcker etwas

21.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:22 Uhr
We Butter The Bread With Butter −Foto: Meyer

Eichstätt (EK) Beim Open Air am Berg in Eichstätt waren wieder viele Bands verschiedener Musikgenre vertreten. Ein Rückblick.

We Butter The Bread With Butter

Mit We Butter The Bread With Butter, eine Metalcore-Band aus Berlin, stand der erste Headliner des Festivals auf der Bühne. 2007 gegründet, brachten die vier Musiker mit ihrem brachialen Sound, gemischt mit elektronischen Klängen, bei ihrem ersten Auftritt 2018 den Elefantenhügel über eine Stunde lang zum Beben. Zu Liedern wie „Berlin, Berlin!“, „Der kleine Vampir“ und „Klicks. Likes. Fame. Geil!“ pogte, feierte und „ruderte“ die tanzwütige Menge . 

Dubioza Kolektiv

Für ein extrem tanzbares Konzert sorgte der zweite Headliner des Freitags: Dubioza Kolektiv aus Bosnien-Herzegowina. Sie lieferten eine großartige Show, um die komplette Zuschauermenge vor der Bühne für eineinhalb Stunden durchweg zum Hüpfen und Klatschen zu bringen. Die Jungs, alle in schwarz-gelb gekleidet, sausten auf der Bühne auf und ab. Die Dub/Ska-Gruppe trat dabei mit Vokalisten, Gitarre, BasFür sowie Schlagzeug, Saxophon und Keys/Sampler auf. 

Circus Problem

Einen kreativen Leckerbissen gab es mit Circus Problem aus Prag. Die sechs Musiker animierten die Zuschauer mit einer Mischung aus Balkanmusik, Pop und Discobeats. Die Combo um Sänger Jirka Cevela, ausgestattet mit Akkordeon, Geige, Klarinette, Schlagzeug, Posaune und Tuba, sorgte mit Liedern wie „Fight“, „RyanAir“ und „Gypsy Scandal“ für gute Stimmung, und auch das eine oder andere Solo der einzelnen Musiker brachte zusätzlichen Applaus.

Weißwurscht is

Einen erstklassigen Schlusspunkt des ersten Tages setzten die Lokalmatadore aus Eichstätt. Die bayerische Polka-Reggae- Band Weißwuscht is zog trotz später Stunde nochmals viele Fans an. Tanzbare Lieder wie „Drah Di rum“ oder ruhige Songs wie „Es ist so schön“, sowie die obligatorische „Unterhosenparty“ durften beim 90-minütigen Auftritt nicht fehlen. Für eine Überraschung sorgte Charly Grienberger, der erste Klavierspieler der Band, der bei der Zugabe mit auf der Bühne stand. 

Egotronic

Titel wie „Raven gegen Deutschland“ oder „Exportschlager Leitkultur“ charakterisieren die Berliner Elektro-Punk-Band Egotronic, die auf Missstände in Deutschland aufmerksam macht. Der Stil vereint die sozialkritische Haltung des Punks mit Komponenten des Synth-Pop, Electro und rauen Sprechgesang. Der Einsatz von Computersound ist dabei charakteristisch. Die Band um Sänger Torsun kam mit ihren provokanten Liedtexten beim Eichstätter Publikum sehr gut an. 

Akua Naru

Der coole und gleichzeitig explosive Musikstil der US-Amerikanerin ließ die Zuschauer zahlreich an die Bühne strömen. Mit ihrer Mischung aus Rap, Hip-Hop, Jazz und Swing ließ die sympathische Wahl-Kölnerin keinen Zweifel daran, eine der positiven Überraschungen dieses Open Airs zu sein. Akua Naru ist eine Vertreterin des „Conscious Rap“, bei dem die Texte politisch oder sozialkritisch motiviert sind. Zu den Liedern ihres neuen Albums wurde pausenlos gegroovt.

Tocotronic

Der Headliner des zweiten Festivaltages schaffte es heuer sogar auf Platz eins der deutschen Charts. Seit 25 Jahren aktiv, gaben die vier Musiker aus Hamburg einen Überblick ihrer bisherigen Schaffenszeit und beglückten damit ihre Anhängerschaft, die den Platz vor der Bühne gut füllte. Oft in Nebel getaucht und mit einer farbenfrohen Lichtdarbietung spielten sie über 80 Minuten lang überwiegend rockige Songs. Die Fans verausgabten sich und sangen textsicher mit.

Gypsy Hill

Unter keinem guten Stern stand der Auftritt von Gypsy Hill aus London. Letztes Jahr aufgrund einer Unwettervorhersage abgesagt, haben die Künstler ihr Konzert in diesem Jahr nach 30 Minuten abgebrochen, weil Zuschauer Becher warfen. Zuvor hatten sie schon mit technischen Problemen zu kämpfen. Dabei hatten die Musiker einen interessanten Mix aus Balkan Brass, südländischem Surf Rock, Ska und Swing mit dabei, den einigen dem Anschein nach nicht hören wollten.

Ze Gran Zeft

Als Abschluss des Festivals stand mit Ze Gran Zeft aus Frankreich erneut ein Höhepunkt auf der Bühne. Die drei Künstler – Gesang, Schlagzeug, Bass und Gitarre – gaben mit ihrer Mischung aus Rock, Hip-Hop und Electro den verbliebenen Festivalbesuchern die letzte Chance, sich noch einmal richtig zu verausgaben. Tanzbare, harte und aggressive Musikstücke wie „Gorilla“ oder „Bad Boy“ zeigten die musikalischen Einflüsse der Beastie Boys oder Rage Against The Machine.