Eichstätt/Titting
Neubau oder Sanierung mit Erweiterung?

Aufstockung des Tittinger Seniorenheims vom Tisch - Kreistag bekommt Varianten vorgestellt

11.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:22 Uhr
Seniorenheim Anlautertal Titting, 10. Oktober 2017 −Foto: Jürgen Knopp

Eichstätt/Titting (EK) Wie geht es weiter mit dem sanierungsbedürftigen Tittinger Seniorenheim? Eine 2015 bereits anvisierte Aufstockung des Bestandsbaus ist vom Tisch. Ein Architektenbüro hat nun im Kreistag zwei weitere Optionen vorgestellt - Erweiterung oder Neubau.

Dass die Aufstockung des aus den 1990er-Jahren stammenden Baus nicht kommen kann, erklärte Landrat Anton Knapp dem Gremium mit gesetzlichen Anforderungen: "Wenn wir das Haus anfassen, müssen wir eine Einzelzimmerquote von 75 Prozent erfüllen." Das wäre mit einer Aufstockung zwar möglich - zugleich verliere man dadurch aber notwendige Plätze. Dennoch bleibt das Haus, das von den Kliniken im Naturpark Altmühltal betrieben wird, sanierungsbedürftig: Unter anderem macht das Dach Probleme, die Raumausstattung entspricht längst nicht mehr den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Dazu kommt eine unzureichende Barrierefreiheit. Handlungsbedarf also.

Mit dem Büro Tronsberg Architekten aus München sind nun Überlegungen angestellt worden, welche Alternativen es zu einer Aufstockung gibt - um auf eine Zahl von rund 60 Betten zu kommen. "Das sind dann ideale Voraussetzungen für ein Pflegeheim", erklärte Markus Tronsberg. Man gehe aktuell weg von zentralen Wohneinheiten hin zu kleineren Wohngruppen, sagte Tronsberg. So habe er mit seinem Team auch die zwei möglichen Varianten für das Tittinger Heim geplant.

Eine Neubauvariante könnte auf dem Grundstück jenseits der Straße Am Galgenberg entstehen. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 13,5 Millionen Euro, Planungs- und Bauzeit könnte rund vier Jahre betragen. Tronsberg zufolge sei mit einer Preisindexsteigerung von jährlich fünf Prozent zu rechnen, so dass der Neubau auf 16,2 Millionen Euro kommen würde. Auf Nachfrage von Albert Dirsch (Grüne) sagte der Architekt zudem, dass es für das bestehende Haus noch keine Nachnutzungsüberlegungen gebe. Für die Sanierung sind wohl noch einmal sechs Millionen einzuplanen.

Eine Sanierung und Erweiterung des Bestandsbaus würde laut Markus Tronsberg rund 12,5 Millionen Euro kosten; die Indexsteigerung eingerechnet sind es dann bei einer Projektdauer von vier Jahren etwa 15 Millionen Euro. "Wir befürworten die Umbauvariante, weil sie auch baurechtlich sicher ist", sagte Tronsberg. Bei einem Neubau müsse wohl ein Bauleitverfahren her. Die beiden vorgestellten Varianten sollen nun im Aufsichtsrat der Klinik diskutiert und konkretisiert werden. Eine Entscheidung, welche Variante zur Umsetzung kommt, soll in der Dezember-Sitzung des Kreistags fallen.